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"Wie Italien": Wiener Krankenschwester packt aus
Obwohl sich die Kurve der Neuinfektionen abflacht, sind die Zahlen weiter dramatisch hoch. Eine Wiener Krankenschwester berichtet über ihren Alltag.
Noch immer steigen die Coronazahlen in Österreich täglich stark an. So wurden am Freitag fast 5.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt, dazu 113 Tote - die Lage in den Spitälern bleibt laut Gesundheitsminister Anschober angespannt. Klaus Markstaller, Leiter der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie am AKH Wien spricht deshalb von einem "dramatischen Zuwachs auf den Intensivstationen".
Nun äußerte sich auch eine Krankenschwester auf Facebook zu den tatsächlichen Szenen in den Krankenhäusern. "Wir sind müde, wir sind ausgelaugt, wir sind wütend und wir sind traurig", beschreibt sie den inzwischen täglichen Zustand. "Was sich niemand vorstellen konnte, ist nun tatsächlich eingetreten. Die Spitäler sind voll. Ganze Intensivstationen und normale Stationen sind voll mit Patienten, die alle an derselben Krankheit leiden. Sowas hat noch keiner von uns, der noch lebt, je erlebt."
Stau in den Krematorien
"Wir kämpfen und kämpfen, um jedes Leben, aber es scheint irgendwie zwecklos", berichtet sie von so manchen seelischen Qualen. "80-100 Tote tagtäglich. Die Krematorien kommen mit ihrer Arbeit nicht mehr nach. Die Bilder, die wir aus Italien aus dem Frühjahr kennen, sind nun bei uns aktuell. Und wenn ich dann höre, dass spekuliert wird, dass wir bald wieder lockern, wird mir übel und ich fühle mich gefrotzelt. Damit ist die dritte Welle und der dritte Lockdown im Jänner/Februar schon vorprogrammiert. Ich bin gespannt, wieviele (sic!) Pflegekräfte dann noch da sind. Ich bin auch gespannt, wer uns unsere Alpträume nimmt und das gesehene Leid wieder gut macht."