Politik

Kurz mahnt: "Wir müssen Demokratie schützen"

Heute Redaktion
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Österreich begeht am 12. März den 80. Jahrestag des "Anschlusses" an Nazideutschland. Präsident Van der Bellen lud zur Gedenkveranstaltung in die Hofburg.

"Am 12. März jährt sich der 'Anschluss' Österreichs an Nazi-Deutschland zum 80. Mal. Diese Tage stehen im Zeichen des Gedenkens an das dunkelste Kapitel in der Geschichte unseres Landes", schreibt Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf seiner Facebook-Seite anlässlich des traurigen Jubiläums. Gemeinsam mit Ehefrau Doris Schmidauer hat sich Van der Bellen schon in der Früh im "stillen Gedenken" vor das Mahmal gegen Krieg und Faschismus begeben und den Opfern des Nationalsozialismus gedacht.

Ab 11 Uhr wurde in der Hofburg eine Gedenkveranstaltung abgehalten. Dort sprach sich Van der Bellen gegen das Vergessen und für die Stärkung der Demokratie aus.

"Wir müssen aktiv Demokratie schützen"

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz hielt eine Ansprache und erklärte im Zuge dieser, dass mit dem 12. März 1938 "insbesondere für die jüdische Glaubensgemeinschaft ein unfassbarer Leidensweg begonnen" hat, "den wir niemals vergessen wollen". Er meinte auch, dass "jeder Mensch Verantwortung trägt, für das was er tut, aber auch für das, was er nicht tut." Österreich habe sich gerne als Opfer des Nationalsozialismus betrachtet. "Aber, so ehrlich sollten wir sein, Opfer waren es keine, die im März 1938 am Heldenplatz gestanden sind und gejubelt haben."

Am Ende seiner Rede mahnte Kurz: "Wir müssen aktiv den Rechtsstaat und die demokratischen Werte schützen. (...) Wir müssen gegen jede Form des Rassismus und Antisemitismus ankämpfen. In Österreich darf es dafür keinen Platz geben."

"Heute gibt es keine Ausrede"

Künstler André Heller schilderte im Rahmen seiner Gedenkrede, wie seine jüdischen Eltern die ersten Stunden des "Anschlusses" erlebten bzw. wie ihm es seine Mutter, heute 104, erzählt hatte. Er stellte klar: "Heutzutage gibt es keine Ausrede, nicht gegen Rassismus und Antisemitismus anzutreten. Man riskiert dafür nicht Folter und Tod. (...) Aber wir erhalten ein schöneres Österreich", so der 70-Jährige, der auch mahnte: "Die Demokratie muss das genaue Gegenteil von dem sein, wofür der Nationalsozialismus stand." Dazu gehöre auch Vielfalt der Meinungen und eine freie Berichterstattung von unabhängigen Medien.

Abschließend appellierte Heller an das Mitgefühl füreinander, denn: "Es ermöglicht uns in jedem anderen, uns selbst zu erkennen und mit ihm innigst und liebevoll verbunden zu sein und diese Erkenntnis in weiterer Folge in all unseren Gedanken und Taten zu berücksichtigen."

Der Einmarsch deutscher Truppen unter Adolf Hitler am 12. März 1938 markierte das Ende der Ersten Republik.

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    Denise Auer

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