Wirtschaft und Industrie stecken tief in der Krise. Das zeigt sich besonders am Fall des oberösterreichischen Autozulieferers TCG Unitech mit Sitz in Kirchdorf. Seit Wochen tobt ein regelrechter Lohn-Streit. Dabei stand und steht vor allem die Vorgehensweise des Unternehmens stark in der Kritik. Es sträubt gegen die vereinbarten Erhöhungen des Kollektivvertrags.
Die Belegschaft musste sich entscheiden: entweder den neuen – für sie schlechteren – Vertrag unterschreiben oder den Verlust des Jobs riskieren. Konkret weigert sich das Unternehmen, seinen Mitarbeitern die im Rahmen der KV-Verhandlungen vereinbarten 4,8 Prozent mehr zu bezahlen.
Im Zuge des Streits drohte das Unternehmen seinen Beschäftigten mit einer sogenannten Änderungskündigung, falls diese die Nulllohnrunde nicht akzeptieren würden. Dass es der Chefetage ernst war, zeigte auch der Schritt, mehr als 880 Mitarbeiter (von insgesamt 960) beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung anzumelden. Die Gewerkschaft tobte, sprach von einem "moralischen Wahnsinn".
Am Mittwoch berichtet nun die Krone, dass das Unternehmen mit seiner Vorgangsweise – aus seiner Sicht – Erfolg hatte. So hätten laut Bericht etwa 90 Prozent der Mitarbeiter die Nulllohnrunde bereits akzeptiert.
Den restlichen Beschäftigten wurde die Kündigung bereits vorgelegt – verbunden mit der Frist von einer Woche, es sich womöglich doch noch anders zu überlegen. Wie die "Krone" schreibt, dürfte es auch bei Gesprächen hinter verschlossenen Türen wenig Bereitschaft gegeben haben, eine Lösung im Sinne der Arbeitnehmer zu finden. Entsprechend böse zeigt sich GPA-OÖ-Gewerkschaftsboss Wolfgang Gerstmayer. Er spricht von einer "Unart, so mit seinen Mitarbeitern umzugehen".