Oberösterreich

Schwerer Betrug! Pfarrer drohen zehn Jahre Gefängnis

900.000 Euro Schaden, 39 Opfer und mittendrin ein Pfarrer. Der Mann soll ältere Damen um ihr Erspartes gebracht haben. Ihm drohen nun zehn Jahre Haft.

Ein Pfarrer aus dem Mühlviertel soll älteren Damen 430.000 Euro abgenommen haben. (Symbolbild)
Ein Pfarrer aus dem Mühlviertel soll älteren Damen 430.000 Euro abgenommen haben. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Ins Rollen brachte die Ermittlungen eine 85-Jährige. Der Geistliche (67) aus dem Mühlviertel soll sich von ihr 24.000 Euro ausgeliehen und nie zurückgezahlt haben. Im Juli 2022 erstattete sie deshalb bei der Polizei Anzeige. 

Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus: Die 85-Jährige war nicht das einzige Opfer des Gottesmannes. Er soll 38 weitere, zumeist ältere Damen aus Ober- und Niederösterreich sowie aus Salzburg um ihr Erspartes gebracht haben, berichtet die "Kronen Zeitung".

Insgesamt ergaunerte sich der Pfarrer 430.000 Euro. Die Beute soll er dann einem wegen Betrugs vorbestraften Arbeitslosen (51) ausgehändigt haben.

Dieser ist kein Unschuldslamm. Er habe laut Polizei von 2015 bis 2022 sieben weiteren Opfern insgesamt 470.000 Euro abgenommen. Seine Masche: Er gab vor, Erbe eines siebenstelligen Betrags zu sein. Auf die Millionen könne er aber nicht zugreifen, da sie auf einem Treuhandkonto liegen. 

Spielsucht als Motiv

Es soll sich bei dem 51-Jährigen um einen Spielsüchtigen handeln. Die mit dem Priester eingesackten 900.000 Euro habe er laut Polizei verjuxt. Er ist wegen Betrugs vorbestraft und sitzt derzeit eine Haftstrafe ab. Zu dem aktuellen Vorwurf ist er laut Staatsanwaltschaft geständig. 

Der Pfarrer beteuert unterdessen seine Unschuld. Er habe nur aus gutem Glauben gehandelt und das Geld nicht für sich, sondern den 51-Jährigen besorgt. Dieser soll ihn immer wieder um Kredite gebeten haben – etwa, um ein Grundstück zu  kaufen.

Die polizeilichen Ermittlungen sind mittlerweile abgeschlossen, der Akt liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Linz. Von dort heißt es, die Durchsicht werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. "Der umfassende Bericht der Polizei an der Gusen ist nun bei uns eingelangt. Die Sichtung wird noch einige Zeit dauern", sagt Behördensprecher Florian Roitner zu "Heute"

"Der umfassende Bericht der Polizei ist nun bei uns eingelangt. Die Sichtung wird noch einige Zeit dauern." Florian Roitner von der Linzer Staatsanwaltschaft. 

Kommt es zu einer Anklage wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs, drohen dem Geistlichen bis zu zehn Jahre Haft, erklärt Roitner.

Ehepaar schreibt mit "Sohn" und macht schweren Fehler

Auch ein Ehepaar aus Salzburg wurde am Wochenende Opfer eines Betrugs. Ein bisher unbekannter Täter gab sich als deren Sohn aus. Er kontaktierte die beiden Tennengauer über den Messenger-Dienst WhatsApp und gab an, sein Handy sei kaputt. Er müsse nun zwei Rechnungen in der Höhe von knapp 4.000 Euro bezahlen.

Da das Ehepaar kein E-Banking verwendet, ersuchten sie ihren anderen Sohn, den Betrag zu überweisen. Der 25-Jährige transferierte das geforderte Geld an den Unbekannten. Nachdem der Betrag auf dessen Konto war, meldete sich der tatsächliche Bruder bzw. Sohn bei der Familie. Die Ermittlungen laufen.

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