Digital

930.000 Euro Lohn im Jahr – Netflix sucht KI-Manager

Netflix sucht einen KI-Manager oder eine KI-Managerin. Die Stelle lockt mit einem Salär von 930.000 Euro jährlich.

20 Minuten
Mitten im Hollywood-Streik heizt Netflix die Debatte um faire Arbeitsbedingungen weiter an.
Mitten im Hollywood-Streik heizt Netflix die Debatte um faire Arbeitsbedingungen weiter an.
Getty Images

Während Schauspieler und Drehbuchautoren in Hollywood aktuell für fairere Löhne kämpfen, streut Netflix mit seiner neusten Stellenausschreibung Salz in die Wunde: Der Streaming-Dienst sucht am Hauptsitz in Los Gatos, Kalifornien, nach einem KI-Manager oder einer KI-Managerin. Die Stelle beinhaltet ein Salär von jährlich bis zu 930.000 Euro. Das Timing ist heikel, da die Hollywood-Streiks auch explizit gegen KI-Einsatz in der Filmbranche kämpfen.

Was macht ein KI-Manager?

Die Stelle "Product Manager – Machine Learning Platform" wurde auf der Homepage von Netflix.com aufgeschaltet und ist öffentlich einsehbar. Maschinelles Lernen ist ein Teilbereich der KI, der es Computern ermöglicht, aus Erfahrung zu lernen und ihre Leistung bei bestimmten Aufgaben zu verbessern.

Die Rolle des KI-Managers umfasst das "Definieren von neuen strategischen Initiativen rund um maschinelles Lernen", heißt es in der Beschreibung. Dabei sollen in allen Bereichen des Unternehmens neue Produkte im Rahmen von künstlicher Intelligenz entstehen. Kurzum: Der KI-Manager soll komplett neue KI-Inhalte entwickeln und nicht nur Algorithmen, die Filme oder Serien empfehlen.

Wieso die Stelle für Hollywood ein Problem ist

Hollywoods Schauspieler- und Autorengewerkschaften streiken diesen Sommer zum ersten Mal seit 1960 gemeinsam und fordern bessere Löhne sowie Regulierungen für den Einsatz künstlicher Intelligenz in den Studios. Die Streikenden befürchten, KI würde einfachere Nebenrollen und Autorenarbeiten ersetzen.

Netflix nutzt bereits KI für bestimmte Funktionen wie Personalisierung und Inhaltsempfehlungen für Nutzer.
Die neue Stelle als KI-Manager signalisiert, dass das Unternehmen auf KI-Technologien beharrt und sogar noch weiter ausbauen will. Ein Problem für den Großteil der kreativen Arbeiterschaft in Los Angeles und darüber hinaus.

Darum wird gegen KI gestreikt

Die Ursachen des Streiks sind unter anderem gescheiterte Verhandlungen der Schauspielgewerkschaften mit dem Verband der TV- und Filmstudios AMPTP. Das Studio schlug vor, dass sich Nebenrollen wie Statisten im Filmbusiness komplett scannen lassen, damit diese in Zukunft durch KI-erstellte Computersimulationen ersetzt werden können. Und dies nur gegen eine einmalige Gebühr. Das akzeptieren die Streikenden aber nicht.

Christian Jungen, Direktor des Zürich Film Festival, setzt sich ebenfalls für die Rechte der Schauspielenden ein: "Studios und Streamer werden wohl kaum umhinkommen, die Schauspieler und Schauspielerinnen etwas besser zu entlöhnen, ihnen größere soziale Sicherheiten zu gewähren und eine Lösung für KI-generierte Bilder zu finden", so der 50-Jährige in seiner Einschätzung.

Es gibt noch mehr Stellen

Netflix hat währenddessen auch noch andere Stellen ausgeschrieben, die für ihre KI-Plattform besetzt werden sollen. So soll auch ein technischer Direktor für generative KI angestellt werden, der im hauseigenen Gaming-Studio neue Spiele entwickeln soll. Das Gehalt dort beläuft sich auf bis zu 670.000 Euro pro Jahr.

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>16.05.2024: Große Veränderung bei Hofer – so geht es jetzt weiter.</strong> In vielen Filialen des Diskonters gibt es bald eine bedeutende Umstellung – das kündigte jetzt der Hofer-Chef an. Bis zu 200 Filialen sind betroffen. <a data-li-document-ref="120036772" href="https://www.heute.at/s/grosse-veraenderung-bei-hofer-so-geht-es-jetzt-weiter-120036772">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120036443" href="https://www.heute.at/s/austropop-saenger-stirbt-ploetzlich-mit-nur-37-jahren-120036443"></a>
    16.05.2024: Große Veränderung bei Hofer – so geht es jetzt weiter. In vielen Filialen des Diskonters gibt es bald eine bedeutende Umstellung – das kündigte jetzt der Hofer-Chef an. Bis zu 200 Filialen sind betroffen. Die Details >>>
    zVg/ Hofer