Wien hat sich verändert. Alte Gasthäuser verschwinden, der Würstelstand ums Eck ist plötzlich ein hippes Streetfood-Lokal und in der Straßenbahn klingen Jugendliche plötzlich, als wären sie einem deutschen Serien-Drehbuch entsprungen. Bleibt da überhaupt noch Platz für echtes Wienerisch? Oder ist der Dialekt inzwischen vom Aussterben bedroht?
Wir wollten es genau wissen – und haben uns auf die Spur des alten Wiener Dialekts gemacht: direkt, grantig, charmant. Auf der Straße ließen wir Passanten typische wienerische Ausdrücke erraten.
„I bin da letzte echte Wiener!“Peter, 69hat den Wiener Dialekt im Blut
>> Im Video: Diese Begriffe konnten echte Wiener erraten – oder auch nicht
Viele konnten sofort erklären, was gemeint ist. Andere mussten raten oder schmunzeln. Vor allem jüngere Wiener hatten teilweise Schwierigkeiten – aber auch sie kannten zumindest das "Peckerl". Ein gutes Zeichen?
Noch authentischer wurde es, als wir echte Wiener Originale in ihrerm Stammbeisl in Wien-Meidling getroffen haben. Bei einem Bier aus der "Vas’n" (ja, das ist ein Glas, das früher tatsächlich so genannt wurde) kamen noch ein paar neue Schmankerln auf den Tisch (siehe Video oben).
Hier lebt das Wienerische noch, ganz selbstverständlich – als Teil des Alltags. Und wer glaubt, man wird beim Würstelstand nicht mehr verstanden, irrt: Eine "Eitrige mit am Bugl und an Krokodü" wurde ohne Nachfragen geliefert. "So wie’s sich g’hört".
Der legendäre Mundl würde jetzt vermutlich sagen: "A echter Wiener geht ned unter."