"Mickey's Mouse Trap" kommt

Ab jetzt darf Mickey Mouse morden!

Wäre der neue Trailer zur Horrorkomödie letzte Woche veröffentlicht worden, hätte Disney längst seine Anwälte losgeschickt. Jetzt ist Disney machtlos. 

Fabian J. Holzer
Ab jetzt darf Mickey Mouse morden!
Die neue Killer-Maus basiert jetzt völlig legal auf Mickey Mouse.
Disney/INTO FRAME PRODUCTIONS

Noch bis vor wenigen Tagen wäre es absolut undenkbar gewesen, dass ein Film sich um Mickey Mouse dreht, der sich brutalst durch einen ganzen Kinofilm meuchelt. Doch ganz genau das ist im Wesentlichen der gesamte Inhalt der Horrorkomödie "Mickey's Mouse Trap", der bereits im März in die US-Kinos kommen soll und dessen erster Trailer nun veröffentlich wurde. Bis Ende Dezember 2023 hätte der Maus-Konzern rechtlich gegen so eine Darstellung seines Maskottchens vorgehen können, aber die juristische Grundlage dafür ist mit dem Jahreswechsel verpufft. 

Die Maus, die sich im Film durch einen Indoor-Vergnügungspark mordet, ist nicht etwa nur eine am Mickey Mouse angelegte mausähnliche Kreatur, sondern tatsächlich ein Serienkiller, der eine Mickey Mouse-Maske trägt. Diese zeigt aber nicht eine aktuelle Version von Mickey oder Micky, sondern die aus dem 1928er Film "Steamboat Willie", für den Walt Disney nicht nur Regie, Drehbuch und Produktion übernommen hatte, sondern der Hauptfigur auch erstmals ihre ikonische Stimme verlieh. "Steamboat Willie" war damals einer der ersten Trickfilme mit Tonspur. Und für eben diese Version von Mickey Mouse, die sich optisch noch stark von späteren Mickeys unterscheidet, ist nun nach 95 Jahren auch das letzte Urheberrecht Disneys abgelaufen. Der Film und sein Inhalt gelten nun als "gemeinfrei" (auf Englisch "Public Domain") und darf nun auch von Anderen künstlerisch verwertet werden, ohne dass dafür Tantiemen an Disney gezahlt werden oder Genehmigungen eingeholt werden müssen.  

Der Original "Steamboat Willie"-Film von Walt Disney aus dem Jahr 1928:

"Mickey's Mouse Trap" ist nicht der erste Horrorfilm, der auf einer Disney-Figur basiert, deren Urheberrechte abgelaufen sind. Vor zwei Jahren wurde bereits der Slasher-Horror "Winnie the Pooh: Blood and Honey" vom britischen Regisseur Rhys Frake-Waterfield um lächerliche 100.000 Dollar gedreht, spielte aber fast das Sechzigfache seiner Kosten ein. Die Kritik hat den Film zwar verrissen, die Horrorfans fanden den Gedanken, dass beliebte Disney-Figuren wie Winnie the Pooh, I-Aah und Ferkel bestialische Monster sind so absurd, dass sie den Film zum Hit gemacht haben. Die Fortsetzung wird bereits im Februar in die Kinos kommen, dann wird auch Fan-Liebling Tigger mit dabei sein, dessen Urheberrechte mittlerweile auch abgelaufen sind. 

Kann Disney wirklich nichts gegen "Mickey's Mouse Trap" unternehmen? Praktisch nicht, solange sich die im Film gezeigte Monster-Maus nur auf den 1928er-Nager aus "Steamboat Willie" bezieht. Und um zu betonen, dass man nichts mit Disney am Hut hat, ist sogar der Trailer von "Mickey's Mouse Trap" mit dem Hinweis versehen: "Das ist kein Film und keine Produktion von Disney. Disney hat hiermit nichts zu tun und unterstützt das auch nicht. Dieser Film nutzt den gemeinfreien Film 'Steamboat Willie', der seit dem 1. Jänner 2024 gemeinfrei ist." Genauer absichern kann man sich fast nicht mehr. Sollte das Mörder-Maus-Massaker zum Hit werden, ist eine Fortsetzung schon jetzt so gut wie sicher. Ob, und wenn ja, wann "Mickey's Mouse Trap" auch bei uns ins Kino kommt, steht bis jetzt noch nicht fest…

Die VIP-Bilder des Tages:

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    Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
    Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
    Instagram/florian.david.fitz
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    Akt.