Coronavirus

Ab Montag Lockdown – so lange soll er dieses Mal dauern

Am Donnerstag sagte die Regierungsspitze das Herunterfahren des Landes noch nicht an. Samstag ist es so weit. "Heute" kennt die Zusperrpläne.

Heute Redaktion
Teilen
Kanzler Sebastian Kurz: "Im Extremfall müssten Ärzte entscheiden, wem geholfen wird und wem nicht. Das werden wir nicht zulassen."
Kanzler Sebastian Kurz: "Im Extremfall müssten Ärzte entscheiden, wem geholfen wird und wem nicht. Das werden wir nicht zulassen."
Helmut Graf

Wer sich große Ansagen erwartet hatte, wurde am Donnerstag enttäuscht: Nach rund einer Stunde Beratungen mit Experten zum Thema Spitalskapazitäten traten Kanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober Donnerstag Nachmittag vor die Medien – und blieben Antworten schuldig:

Rekordzahlen

Mit 4.453 Neuinfektionen gab es von Mittwoch auf Donnerstag einen neuen Höchststand. Alleine in Niederösterreich wurden 1.074 Personen neu positiv getestet, in Wien waren es 821, in Oberösterreich 796. Mittlerweile sind 1.056 Menschen an den Folgen des Virus verstorben.

Der Fahrplan steht

Trotz dieser Zahlen wartet die Regierung mit verschärften Maßnahmen noch ab, jetzt aber geht es Schlag auf Schlag:

► Am Freitag gibt es Gespräche mit den Sozialpartnern im Bundeskanzleramt. Beredet werden die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns.

► Ebenfalls am Freitag: Kanzler Kurz informiert Bundespräsident Van der Bellen persönlich über die neuen Maßnahmen.

► Am Samstag dann sollen die Landeshauptleute und die Oppositionsparteien in Gesprächen ins Boot geholt werden.

► Danach erfolgt die Info der Öffentlichkeit per Pressekonferenz des "virologischen Quartetts".

Das kommt nun

Fix ist: Ab Montag geht Österreich wie Deutschland fix für einen Monat in den "Lockdown", das wurde "Heute" aus mehreren Quellen bestätigt. Bis Anfang Dezember sollen die Infektionszahlen so nach unten gedrückt werden, dass ein Weihnachtsgeschäft und ein Weihnachtsfest plus Tourismus möglich sind. Scheitert das, dann sind für diesen Winter alle Trümpfe verspielt.

"Bestätigung"?

Kritik, die Regierung gehe zu langsam vor, trat Kurz gestern entgegen. Er habe bereits vor zwei Wochen gesagt, dass die intensivmedizinischen Kapazitäten bei 6.000 Neuinfektionen pro Tag überlastet seien. "Das wurde uns von den Experten bestätigt."

Ampel färbt rot

Am Donnerstag tagte die Ampel-Kommission. Wie erwartet: Fast das gesamte Bundesgebiet geht auf Rot. Ausnahme: Kärnten, das nun Orange ist. Es lag bei den Neuinfektionen am Donnerstag nur knapp vor dem Burgenland.

Und die Opposition?

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner appellierte an die Bevölkerung, "sich an Regeln und Vorgaben zu halten", und an die Regierung, "Vorbereitungen für den Worst Case zu treffen". FPÖ-Obmann Hofer warf – aus der Quarantäne heraus – der Regierung "Verwirrung und Panikmache" vor.

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein.</strong> AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. <a data-li-document-ref="120034852" href="https://www.heute.at/s/astrazeneca-gesteht-erstmals-schwere-nebenwirkungen-ein-120034852">In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.</a>
    04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
    REUTERS