Politik

Abrechnungshof

Heute Redaktion
Teilen

Es gibt Tage, da offenbart sich: Politische Vernunft und Vernunft als solche sind nicht einmal weitschichtig miteinander verwandt. Ein Kandidat, den praktisch alle am besten finden und der am Ende daran scheitert, dass ihn die eigene Partei nicht wählt - Herzmanovsky-Orlando hätte seine Freude an diesem Stoff gehabt. Was lernen wir daraus:

Es gibt Tage, da offenbart sich: Politische Vernunft und Vernunft als solche sind nicht einmal weitschichtig miteinander verwandt. Ein Kandidat, den praktisch alle am besten finden und der am Ende daran scheitert, dass ihn die eigene Partei nicht wählt – Herzmanovsky-Orlando hätte seine Freude an diesem Stoff gehabt. Was lernen wir daraus:

Die VP hat derzeit drei Chefs: den offiziellen (Mitterlehner), den tendenziellen (Kurz) und den rituellen (Lopatka).
Die SPÖ hat im Moment niemanden, der Lopatka stoppen kann. Der Telefonzellenwitz von Kern bei der Antrittsrede mag zwar als Schenkelklopfer Vergnügen bereitet haben, am Ende des Tages stehen die Roten aber nun ziemlich nackt da.
Auch die ÖVP sollte nicht zu früh jubeln. Den Koalitionspartner auszutricksen, mag Spaß machen – Wahlen gewinnt man damit keine.

Nebenbei: Es gibt wenig Grund zu glauben, dass Margit Kraker keinen guten Job machen wird. Sie ist Juristin, hat Erfahrung, gilt als vif. Nur: Die Politik hat nun dafür gesorgt, dass sie für immer als zweite Wahl punziert ist. Vielleicht wollten SPÖ und ÖVP aber einfach nur selbst für diesen Zustand üben.