Oberösterreich

Absturz in Donau: So geht's dem Piloten (52)

Mit einem Segelflieger stürzte ein Oberösterreicher (52) im Vorjahr bei Linz in die Donau. Der Pilot musste wiederbelebt werden. So geht es ihm heute.

Armin Bach
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Die Feuerwehr barg Teile des völlig zerstörten Segelfliegers aus der Donau.
Die Feuerwehr barg Teile des völlig zerstörten Segelfliegers aus der Donau.
fotokerschi.at

Vor knapp einem Jahr stürzte Werner Asanger (52) aus Leonding (Bez. Linz) mit seinem Segelflieger in die Donau. Nach dem Start war er – so der Bericht der Fluguntersuchungsstelle – in Trudeln gekommen, schließlich verlor Asanger die Kontrolle über seinen Flieger und stürzte beim Linzer Yachthafen aus 80 Metern Höhe senkrecht in die Donau.

Der 52-Jährige wurde von Zeugen aus dem Wasser geholt. Die alarmierten Rettungskräfte konnten ihn wiederbeleben, aber: Er war danach lange im künstlichen Tiefschlaf. "Nach einer langen Genesungsphase ist er heute weitestgehend wohlauf, was aufgrund der Schwere des Ereignisses an ein Wunder grenzt", so das oö. Rote Kreuz.

Kriseninterventionsteam hat geholfen

Dazu beigetragen hat auch das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes. "Es lässt den Betroffenen und das Umfeld nicht alleine mit den traumatischen Erlebnissen und Bildern und ist unmittelbar zur Stellle", so das Rote Kreuz.

Beim Absturz von Werner Asanger im Einsatz war Marion Sensenberger. Sie hatte 2012 die Ausbildung abgeschlossen, ist seither Teil des Kriseninterventionsteams. Asanger ist froh, dass sie damals für seine Familie da war. "Ich denke, die Hilfe der Krisenintervention ist nicht hoch genug einzuschätzen. Rückmeldungen von Menschen, die dieses Angebot in Anspruch genommen haben, und nun auch meine eigenen Erfahrungen bestätigen das. Es ist wichtig, im eigenen Gedankenkreisel Halt und Anker zu finden. Dafür ist die Krisenintervention da."

Pilot Werner Asanger mit Marion Sensenberger vom Kriseninterventionsteam
Pilot Werner Asanger mit Marion Sensenberger vom Kriseninterventionsteam
OÖRK/Kasper

Und seine Lebensgefährtin ergänzt: "Sehr beeindruckt hat mich, dass jeder einzelne von uns emotional genau dort abgeholt wurde, wo wir uns befanden. Entscheidend war das Gefühl, dass das Team Zeit für uns gehabt hat."

Wer Interesse an diesem Job hat: Man muss mindestens 25 Jahre alt sein, einen Grundkurs, 72 theoretische Unterrichtseinheiten, ein Volontariat und mindestens fünf Einsätze mit einem erfahrenen Kriseninterventionsmitglied absolvieren. Die Krisenintervention wird auf Anforderung von Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr, Notarzt sowie Ämtern über die Rettungsleitstellen des Roten Kreuzes täglich rund um die Uhr alarmiert.

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