Welt

Absturz von "SpaceShip Two": Branson schockiert

Heute Redaktion
Teilen

Das private Raumfahrtprojekt "SpaceShipTwo" muss nach Angaben von Mitbegründer Richard Branson weitergehen. Er sei "schockiert" über den Absturz des Raumfahrzeugs, sagte der britische Milliardär am Samstag. "Das Weltall ist hart - aber es lohnt sich. Wir werden durchhalten und gemeinsam voranschreiten", schrieb Branson auf der Webseite seines Unternehmens

Das private Raumfahrtprojekt "SpaceShipTwo" muss nach Angaben von Mitbegründer Richard Branson weitergehen. Er sei "schockiert" über den Absturz des Raumfahrzeugs, sagte der britische Milliardär am Samstag. "Das Weltall ist hart - aber es lohnt sich. Wir werden durchhalten und gemeinsam voranschreiten", schrieb Branson auf der Webseite seines Unternehmens.

Der 64-Jährige war am Samstag auf dem Weg zum Unglücksort im US-Staat Kalifornien. Es sei für ihn eine der "schwierigsten Reisen" seines Lebens.

Das Raumflugzeug war am Freitag im Zug eines Testflugs abgestürzt. Das Unternehmen Virgin Galactic teilte mit: "Während des Tests erlitt das Gefährt eine ernsthafte Unregelmäßigkeit, die im Verlust des Gefährts resultierte". Die Wrackteile lagen verstreut in der Mojave-Wüste.

Das "SpaceShipTwo" hob von einem Flughafen rund 150 Kilometer nördlich von Los Angeles ab. Es wurde von einem Trägerflugzeug in rund 1,5 Kilometer Höhe gebracht und dann ausgeklinkt. Nur wenig später kam der Absturz. Die US-Flugkontrollbehörde FAA verlor kurz nach der Abkoppelung den Kontakt zu dem Raumschiff. Das Trägerflugzeug "WhiteKnightTwo" hingegen landete sicher.

Die Passagierraumfähre sollte ab kommendem Jahr Weltraumflüge für Privatpersonen anbieten, die bis in 150 Kilometer Höhe über der Erde führen. Die Maschine bot Platz für zwei Piloten und sechs Passagiere. Rund 700 Interessierte hatten laut Virgin Galactic bereits Tickets gekauft.

Die Entwicklung wird von den Firmen Virgin Galactic und Scaled Composites finanziert. Hinter dem Projekt steht unter anderen der milliardenschwere . Unter den stolzen Ticketbesitzern für einen Flug ins All sollen auch Stars wie die Hollywood-Schauspieler Tom Hanks und Angelina Jolie sowie der Sänger Justin Bieber sein.

Zweiter Rückschlag

Der Unfall ist der zweite schwere Rückschlag für die private Raumfahrt binnen weniger Tage. Erst am Dienstag war der unbemannte Raumtransporter "Cygnus" Sekunden nach dem Start im Bundesstaat Virginia explodiert. Er sollte rund 2,3 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS ins All bringen.

Nun steht die Zukunft des Weltraumtourismus infrage. Als "herben Rückschlag für die bemannte private Raumfahrt" bezeichnete der Raumfahrtexperte Gernot Grömer vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) den Absturz von "SpaceShipTwo". Die Folgen des Unglücks für die bemannte Raumfahrt seien noch schwer abzuschätzen, "aber diese Woche wird im Weltraumsektor bereits jetzt als 'Bauchschuss' in dieser noch jungen Branche bezeichnet", so ÖWF-Obmann Grömer.

 

;