Corona-Casher! 220 € pro Woche für Mini-Wohnung

Auf ihrer Internet-Seite wirbt die Firma mit Notfall-Wohnungen für "Familien, in welchen eine Person infiziert ist", "wenn Homeoffice daheim nicht möglich ist" oder für "Oma und Opa, die bei den jüngeren Generationen wohnen, um sich zu schützen".

Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen 150 Wohnungen in Wien und Graz, die sonst über Airbnb vermietet werden und jetzt leer stehen. "Wir haben uns gefragt was wir den Menschen Gutes damit tun können", so eine Mitarbeiterin des Unternehmens am Telefon.

Eher keine uneigennützige Hilfe für die Wiener

Die billigste Wohnung, die das Unternehmen in Alsergrund anbietet, hat beispielsweise 31 Quadratmeter. Dafür werden stolze 220 Euro die Woche fällig. "Das ist eine Frechheit, man sieht, dass sie aus der Not und Angst Geschäft machen, es ist einfach schäbig", meint Elke Hanel-Torsch von der Mietervereinigung Wien. "Es ist extremst problematisch, mit der Not und Angst Geschäfte zu machen", so Christian Bartok von der MieterHilfe. Nachsatz: "800 Euro pro Monat für 31 qm ist einfach ein Wahnsinn". Laut Hanel-Torsch wäre den Wienern viel mehr geholfen "wenn diese Wohnungen wieder dem normalen Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt werden würden".

220 Euro für 31 Quadratmeter sind Selbstkostenpreis

"Wir sind nicht das Hilfswerk oder die Caritas. Ich bin froh wenn ich ein paar Euro Umsatz mache", meint Geschäftsführer Andreas Novotny. Die Preise will er aber nicht weiter senken, "denn bevor ich mir dann ein gewisses Klientel reinhole das mir die Wohnung verwüstet, lass ich sie lieber leerstehen", meint er. Laut Novotny sind die 220 Euro für die 31 Quadratmeter-Wohnung der Selbstkostenpreis. Zuvor hat er sie laut eigenen Angaben vor der Corona-Krise um rund 60 Euro die Nacht auf Airbnb angeboten-also um rund 1.800 Euro im Monat. Daher sind 220 pro Woche tatsächlich ein Sonderpreis.