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Acht tote Zivilisten bei Kämpfen in Ostukraine

Heute Redaktion
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Ungeachtet der Waffenstillstandsgespräche in Berlin wächst in der Ukraine die Kriegsgefahr. Die Gewalt eskaliert weiter, besonders im umkämpften Donezk geraten immer wieder Zivilisten in Kreuzfeuer. In den vergangenen zwei Tagen gab es fast 20 zivile Opfer bei Kämpfen zu beklagen. Bei den Friedensverhandlungen in Berlin soll es erste Fortschritte gegeben haben.

Ungeachtet der Waffenstillstandsgespräche in Berlin wächst geraten immer wieder Zivilisten in Kreuzfeuer. In den vergangenen zwei Tagen gab es fast 20 zivile Opfer bei Kämpfen zu beklagen. Bei den Friedensverhandlungen in Berlin soll es erste Fortschritte gegeben haben.

Ein erschreckendes Video, das in den vergangenen Tagen aufgetaucht ist, zeigt Zivilisten in Donezk, die vor Artilleriebeschuss flüchten. Besonders erschütternd: Eine alte Frau ist vor Angst erstarrt, Bewohner eilen ihr zu Hilfe und bringen sie in letzter Sekunde in Sicherheit.

Am Donnerstag sind durch einen Granatenbeschuss auf eine Bushaltestelle acht Menschen getötet worden. Beim Einschlag eines Geschoßes seien in einem Oberleitungsbus zwölf Menschen getötet worden, ein weiterer Mensch sei in einem vorbeifahrenden Auto gestorben, teilte ein Vertreter des Bürgermeisteramtes mit. Der Beschuss ereignete sich den Angaben zufolge in einem bisher von Kämpfen weitgehend verschonten Stadtviertel.

Kleine Fortschritte bei Berlin-Treffen

Die Außenminister Russlands und der Ukraine, Sergej Lawrow und Pawel Klimkin, verständigten sich am Mittwochabend bei einem Treffen in Berlin auf den Abzug schwerer Waffen aus der Krisenzone ausgehend von einer bereits im September vereinbarten Demarkationslinie. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach von "wahrnehmbaren Fortschritten", die allerdings keinen Durchbruch bedeuteten.

Die prowestliche Führung in Kiew wirft Moskau die Versorgung der Aufständischen mit schweren Waffen und Kämpfern vor. Im November vergangenen Jahres waren im Internet etwa Handy-Videos aufgetaucht, die angeblich einen Konvoi schwerer Artilleriegeschütze auf dem Weg von der russischen Grenze in Richtung Donezk zeigen. Bei den schweren Kämpfen um die Kontrolle über den dortigen Flughafen ging dort immer wieder schwerer Artillerie-Beschuss nieder.

Lawrow: Separatisten halten mehr Gebiete als vereinbart

Lawrow räumte ein, die prorussischen Separatisten würden mehr Gebiete halten, als ihnen in den Minsker Vereinbarungen zugesprochen worden seien. Die Rebellen hätten Russland jedoch zugesichert, sie würden sich hinter die Waffenstillstandslinie zurückziehen.

Ursprünglich hatten sich die Konfliktparteien bereits im September im Abkommen von Minsk auf eine Demarkationslinie geeinigt. Durch die heftigen Kämpfe der vergangenen Monate hat sich die Front jedoch dermaßen verschoben, dass sie inzwischen stark von der eigentlich festgelegten Linie abweicht.