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Achtfach-Mama stillte Kind sechs Jahre lang

Während für viele Menschen Langzeitstillen ein Tabuthema ist, sprechen Mütter in "Heute" über ihre Erfahrung und klären auf.

Amra Duric
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Im Interview mit <em>"Heute"</em> erzählt Wienerin Susanne D.: "Ich habe teilweise drei Kinder parallel gestillt."
Im Interview mit "Heute" erzählt Wienerin Susanne D.: "Ich habe teilweise drei Kinder parallel gestillt."
Getty Images/iStockphoto

Wenn es um das Thema Langzeitstillen geht, ist Mama Susanne D. alles andere als still. Sie steht dazu. Die Wienerin hat in 24 Jahren acht Kinder bekommen. "Davon war ich gefühlt 15 Jahre durchgehend schwanger und habe teilweise drei Kinder parallel gestillt,“ erzählt sie im Gespräch mit "Heute". In Österreich stillen Mütter ihren Nachwuchs im Durschnitt bis zum siebenten Monat. Susanne D. gehört jedoch nicht dazu.

Verunsicherung wegen abschätziger Kommentare

"Jedes durfte so lange an die Brust, wie es wollte. Ich habe eines meiner Kinder sechs Jahre lang gestillt", so die 45-Jährige. Für viele Menschen ist Langzeitstillen noch immer ein Tabuthema. Auch D. hat das am eigenen Leib erfahren. "Ich habe meinen Vierjährigen in einem Café diskret gestillt. Da hat mir dann ein junger Mann gesagt, ob das jetzt unbedingt sein muss. Auch im Zug wurde ich deswegen schon angefeindet."

"Ich wurde von meinem Umfeld deswegen oft kritisiert und gefragt, wie lange ich das denn noch machen will und dass das doch nicht normal wäre. Das hat mich sehr verunsichert. Ich habe dann angefangen heimlich zu stillen."

Von abschätzigen Kommentaren hat sich die 45-Jährige, die selbst Elternberatung anbietet, aber nicht einschüchtern lassen. "Man sollte sich als Frau von den gesellschaftlichen Erwartungen lösen. Stillen ist ein elementares Grundbedürfnis. Mamas sollten da nur auf sich und die Bedürfnisse ihrer Kinder hören."

Ähnliche Erfahrungen hat auch Wienerin Maria gemacht. Die 35-Jährige hat ihre Tochter bis kurz nach deren 4. Geburtstag gestillt. "Ich wurde von meinem Umfeld deswegen oft kritisiert und gefragt, wie lange ich das denn noch machen will und dass das doch nicht normal wäre. Das hat mich sehr verunsichert. Ich habe dann angefangen heimlich zu stillen. Zum Glück habe ich von meinem Mann viel Rückhalt bekommen."

Mama hörte wegen komischer Blicke mit Stillen auf

Mit dem Thema Langzeitstillen hat sich auch Fotografin Steffi Drerup beschäftigt. Für ein Projekt hat die Berlinerin Mütter, die länger als gewöhnlich stillen, porträtiert. "Ich habe in meinem Bekannten- und Freundeskreis gefragt, Hebammen kontaktiert und auf Instagram recherchiert", erzählt sie in einem Interview mit der "SZ". Für Drerup war es wichtig die Frauen als "starke und selbstbewusste Persönlichkeiten" darzustellen. 

"In Deutschland werden stillende Frauen aus Cafés geworfen, wie ich es in Berlin mitbekommen habe. Das ist fürchterlich. Nicht nur Langzeitstillen polarisiert, auch das Nicht-Stillen. Es gibt Frauen, die können aus körperlichen oder psychischen Gründen nicht stillen, manche wollen nicht. Das ist ihre Entscheidung. Und Kinder lassen sich ebenfalls nicht an die Brust zwingen, wenn sie nicht mehr trinken wollen, machen sie es nicht."

Die Fotografin hat, wie die beiden Mütter aus Wien, ebenfalls seltsame Blicken beim Stillen geerntet. "Meinen jüngsten Sohn habe ich gestillt, bis er zweieinhalb Jahre alt war. Bei meinen anderen Kindern war es kürzer. Meinen ältesten Sohn, heute 22, habe ich zehn Monate die Brust gegeben. Damals haben wir in London gelebt, nach sechs Monaten habe ich gemerkt, dass sich komische Blicke häuften und wir an die Grenzen der Akzeptanz kamen. Deshalb hörte ich auf."

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