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"Amoklauf-Simulator" sorgt für Shitstorm

Heute Redaktion
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In "Active Shooter" sollen Spieler in die Rolle einer Spezialeinheit oder eines Amokläufers schlüpfen können. Als letzterer macht man auch Jagd auf Schülerinnen.

Das Indie-Game "Active Shooter" soll erst am 6. Juni erscheinen, doch auf der Online-Plattform Steam sorgt das Spiel bereits vorab für einen Shitstorm. In dem Shooter können Spieler nämlich in die Rolle eines Schul-Amokläufers schlüpfen und Schüler und Polizisten erschießen.

Optisch und technisch kommt "Active Shooter" ziemlich primitiv daher und wirkt eher wie das Projekt eines Hobby-Programmierers. Auch inhaltlich scheint die Qualität eher fragwürdig. Als Mitglied einer Spezialeinheit oder Amokläufer gilt es, sich durch ein Schulgebäude zu ballern.

Jagd auf fliehende Schülerinnen

Ein Vorschau-Trailer zeigt verschiedene Spielszenen, darunter auch solche, in denen der Spieler auf fliehende Schülerinnen schießt. Angesichts der Kette an Schulmassakern in den USA ist dies vielen Menschen etwas zu sehr unter der Gürtellinie.

Die britische Wohltätigkeitsorganisation Infer Trust will, dass das Spiel aus dem Sortiment des Online-Anbieters Steam entfernt wird. "Es ist geschmackslos. Seit Anfang 2018 fanden in US-Schulen 22 Amokläufe statt. Wie kommt jemand darauf, dass es eine gute Idee ist, etwas derart gewalttätiges zu vermarkten und kein Gefühl ob des Todes so vieler Kinder zu zeigen", heißt es in einer Mitteilung.

"Nicht ernst gemeinter" Simulator

Entwickler "Revived Games" erklärte, das Spiel sei eigentlich nur als Spezialeinheit-Simulator geplant gewesen, den man "nicht ernst nehmen" solle. Der Spielmodus als Schul-Amokläufer sei erst im Nachhinein eingefügt worden. Zudem wolle man keinesfalls Schul-Massaker glorifizieren. Wer seinem Umfeld Schaden zufügen will, solle einen Psychologen aufsuchen.

(red)