Ohne Regeln kommt kein Wettbewerb aus, schon gar nicht der größte Musikwettbewerb der Welt. Vom 13. bis 17. Mai findet der ESC 2025, dank Nemos Vorjahressieg, in Basel statt. Höchste Zeit, sich die Regeln, Voting- und Teilnahmebedingungen des ESC genauer anzuschauen.
Der Eurovision Song Contest wird seit 1956 organisiert – und zwar jährlich von der European Broadcasting Union (EBU). Teilnehmen dürfen nur Länder, deren Fernsehsender Mitglieder der EBU sind. Somit sind dies nicht nur europäische Staaten, sondern beispielsweise auch Australien. 37 Länder nehmen 2025 beim Eurovision Song Contest in Basel teil.
Das Mindestalter der Sänger beträgt 16 Jahre. Zudem darf jeder Act nur ein Land vertreten, Staatsangehöriger muss er allerdings nicht sein. So sind die Vertreter von Deutschland Abor & Tynna gebürtig aus Österreich. Die Acts müssen live singen, die Musik wird vom Band eingespielt. Maximal sechs Personen dürfen dabei auf der Bühne stehen. Der Song darf keine politische Botschaft, Werbung oder beleidigenden Inhalt enthalten und soll nicht länger als drei Minuten dauern.
Einen garantierten Startplatz im Finale haben die größten Geldgeber der EBU, dazu zählen die sogenannten "Big Five"-Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien, sowie der Titelverteidiger und damit auch Gastgeber – 2025 eben die Schweiz. Die weiteren Finalplätze werden an die jeweils zehn Acts mit den meisten Punkten in den Halbfinalen, auch Semi-Finals genannt, vergeben. Somit starten 26 Länder im Finale, was auch der Maximalanzahl in den ESC-Regeln entspricht.
2024 wurde eine neue Regel bei den Startpositionen eingeführt. Seit letztem Jahr wird die Startreihenfolge von Wettbewerbsproduzent Christer Björkman nach dramaturgischen Gesichtspunkten festgelegt. Lediglich die Startnummer des Gastgeberlandes wurde schon im März ausgelost. Somit startet Zoë Mé mit "Voyage" für die Schweiz auf dem 19. Platz.
Nicht nur bei den Teilnehmenden, auch bei der Jury gibt es klare Regeln. Die Jury aus jedem Teilnehmerland muss aus fünf Experten bestehen, wobei die Zusammensetzung hinsichtlich des Alters und Geschlechts ausgewogen sein soll. In Bezug auf den beruflichen Hintergrund müssen die Jurymitglieder folgenden Beruf ausüben: Hörfunkmoderator, Musiker, Textdichter, Komponist sowie Produzent.
Die Jurymitglieder müssen jeweils die Beiträge in eine Reihenfolge bringen, wodurch dann eine Gesamtreihenfolge von den Plätzen 1 bis 26 ermittelt wird. Sie entscheiden allerdings nicht am Finalabend, so wie das Publikum, sondern schon bei der zweiten Generalprobe, dem sogenannten Juryfinale.
Das Publikum votet für seinen Favoriten via Televoting oder App-Voting, wobei man für das eigene Land nicht anrufen darf. Sowohl die Jury als auch das Publikum vergeben dabei separat Punkte an die Top 10 Acts: Zwölf Punkte für den besten Act, zehn Punkte für den zweitbesten Act und dann acht, sieben, sechs, ... bis einen Punkt für den zehnten Platz. Seit 2023 gibt es das "ROW Voting" als Abkürzung für "rest of the world" (deutsch: Rest der Welt). Zuschauende aus Nichtteilnehmerländern in aller Welt können per App oder über eine eigene Votingwebsite abstimmen.
Falls zwei Länder am Ende punktgleich sind, gewinnt der Song mit den meisten 12-Punkte-Wertungen.
"Douze Points": Die berühmte Verkündung der zwölf Punkte.
"Eurovision Bubble": So wird die Fangemeinde rund um den Eurovision Song Contest genannt.
"Spokesperson": So wird die Person bezeichnet, die die Jury-Punkte eines Landes vergibt beziehungsweise verkündet.
"Interval Act": Während der Voting-Phase gibt es beim Eurovision Song Contest Unterhaltungseinlagen von anderen Künstlern, wie etwa ehemalige ESC-Teilnehmerinnen.