Süße Neueröffnung in Mariahilf 

Ägyptisches Baklava trifft Wiener Kaffeehausatmosphäre

Hana Baklava ist "Spar"-Kunden und Favoritenern längst ein Begriff. Nun gibt es die orientalische Süßspeise endlich zu Kaffee und Frühstück.

Wien Heute
Ägyptisches Baklava trifft Wiener Kaffeehausatmosphäre
Baklava von Hamza Imara (30), ein Wiener mit ägyptischen Wurzeln. Als Hamza Imara die Patisserie Hana gründete, hatte er ein erklärtes Ziel: Die Geschmäcker seiner Heimat nach Österreich zu bringen.
Sabine Hertel

Am 6. Oktober war Eröffnung des neuen Hana Cafés auf der Brückenstraße 4 in Wien-Mariahilf. "Hana ist ein arabisches Wort das soviel wie Genuss, Glückselig und Freude bedeutet und auch als Äquivalent für "Mahlzeit!" verwendet wird", so Hamza (30), der Gründer von Hana. Vorher war Hana auf der Favoritener Straße angesiedelt, dann kam die Pandemie und Hana verlegte sich auf die Produktion und den Vertrieb über Spar – ohne Kundenkontakt. In ganz Österreich kann man Hana Baklava inzwischen kaufen in 1.500 Spar Filialen. "Nun wollen wir wieder in Richtung Patisserie und Kundenkontakt gehen", so Hamza.

Warum hat Hana nicht erneut auf der Favoritener, sondern auf der Brückenstraße in Mariahilf eröffnet? "Das hat mehrere Gründe: Unser Zukunftsfokus geht hier hin und der Bezirk ist cool". Neben dem sehr migrantischen Publikum in Favoriten will Hana nun auch weitere Fans unter den Wienern gewinnen: Im neuen Laden gibt es eine Schauproduktion und Baklava Workshops und eine sehr ästhetisch präsentierte, riesige Auswahl an Baklava zum Probieren. Das Café hat eine freundliche, helle, friedliche Atmosphäre, alles ist sehr sauber, das Personal ist höflich und aufmerksam – auch Menschen, die noch nie Baklava gegessen haben, sind willkommen und erhalten, wenn gewünscht, Empfehlungen – "Es gibt viel schlechtes Baklava in der Welt, zu klebrig, zu nass, zu süß. Wir wollen, dass die Baklava-Neulinge ihre ersten Baklava-Erfahrungen mit uns machen und dass diese Erfahrungen angenehm sind", so Hamza.

Das Beste aus zwei Welten: Orient und Okzident in Wien

Hamza hat Marketing und Business sowie Unternehmensführung studiert. Wie kam er dann auf Baklava? "Meine Eltern stammen aus Ägypten. Bei einem Heimaturlaub aß ich Baklava. Es schmeckte. Aber es war sehr süß, klebrig und feucht. Das wollte ich besser machen". Hamza hat orientalische Wurzeln und ist zugleich gebürtiger Wiener - "Ich bin eine hybride Person und hier in der Brückengasse verschmelzen wir das Beste aus diesen beiden Welten".

Mehl und Zucker bezieht Hana ausschließlich aus regionaler Landwirtschaft. Die sattgrünen Pistazien stammen aus der türkischen Region Antep, die Ghee Butter aus Holland und die aromatischen Gewürze aus der ganzen Welt – aus diesen Zutaten entsteht ein köstliches Multikulti-Dessert.

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    Am 6. Oktober war Eröffnung des neuen Hana Cafés auf der Brückenstraße 4 in Wien-Mariahilf
    Am 6. Oktober war Eröffnung des neuen Hana Cafés auf der Brückenstraße 4 in Wien-Mariahilf
    Sabine Hertel

    30 Sorten Baklava jeden Tag frisch zur Auswahl

    Jeden Tag gibt es 30 Sorten Baklava vor Ort zur Auswahl, online sind es 50 Sorten. Die halten sich rund drei Wochen, man kann sich bedenkenlos einen großen Vorrat kaufen. Die vakuumverpackten Baklava (Karton für 14,90 Euro) halten sechs Monate. Es gibt auch vegane Sorten und welche ohne Zucker nur mit natürlicher Süße. "Die meisten Zutaten haben eine Bio-Zertifizierung, aber nicht für jede Zutat ist das möglich." 100 Gramm Baklva kosten 3,90 Euro, dabei kommt es auf die Sorte an: Die "Vogelnester" aus Fadenteig sind sehr leicht, die mit Datteln wiegen sehr viel schwerer. Saisonale Baklava gibt es natürlich auch. Im Winter: Baklava mit Apfelstrudelfüllung.

    Der Kaffee wird hier auf Sand gekocht

    Besonders ist auch der Kaffee: Es gibt den italienischen Kaffee, mit Bohnen geröstet von Cafe Latte Art Cappuccino, Espresso, Americano – wie man es kennt. Aber man kann auch arabischen Kaffee mit einer Note Kardamon bestellen. Der wird frisch gemahlen und original zubereitet auf heißem Sand: Ein Kännchen aus Kupfer wird auf den Sand gestellt, der mit einer darunterliegenden Platte erhitzt wird: "So wird der Kaffee langsam und schonend heiß und bildet die beste Crema", erklärt Hamza. Er schmeckt mild und süßlich.

    Lotus Käsekuchen, Eclaires und Frühstück

    Die Kuchen im Hana macht die Iranerin Sarah. Sie ist gelernte Konditorin. Ihre Erfindung ist der Lotus Cheesecake und der Safran Cheese Cake, auch Eclaires stellt sie in der Schaubackstube her. Insgesamt hat der Laden eine Fläche von 150 Quadratmetern. Acht Verzehrplätze innen und weitere Plätze im Schanigarten laden auch zum längeren Aufenthalt ein: beispielsweise zu einem orientalischen Frühstück.

    red
    Akt.