Digital

AER Memories of Old im Test: Vogelfrei und ruhig

Heute Redaktion
Teilen

Das Open-World-Adventure "AER Memories of Old" überzeugte mit ruhiger Atmosphäre schon 2017 auf PC und Xbox. Jetzt ist es für die Switch zu haben.

"AER Memories of Old" ist ein Adventure, bei dem nicht das Erreichen von Highscores oder das Unterbieten von Zeitlimits im Mittelpunkt steht. Vielmehr geht es darum, den Spieler die Welt erleben zu lassen, in dem Tempo und der Intensität, die er sich selbst wünscht. Und zu entdecken gibt es in "AER Memories of Old" genug: In einer Welt, in der die alten Götter vergessen sind und einer Zeit, in der die Erde in Insel-Trümmern liegt, beginnt eine beeindruckende Reise.

Der Spieler begleitet im Game Auk, eine der letzte Formwandlerinnen. Sie wird mit der Aufgabe betraut, ins Land der Götter zu reisen und zu versuchen, das was von der Erde geblieben ist, zu retten. Die Entwickler von Forgotten Key setzen dabei auf Atmosphäre, tolle Musik und nicht zu schwere Rätsel statt auf Action und Druck. Das Konzept geht auf, auch wenn es nicht allen Spielern gefallen wird.

Wer aber ein entspanntes Spiel mit einem hohen Grad an Eigenverantwortung bei der Auslegung der Spielinhalte bevorzugt, wird an "AER Memories of Old" Gefallen finden. Auffällig sind zwei Spielemechaniken: Einerseits kann Auk eine Laterne benutzen, die die Geschichte verstorbener Menschen zeigt und den Spieler anleiten soll, nicht deren Fehler zu begehen. Zum anderen kann sich die menschliche Auk per Knopfdruck in einen Vogel verwandeln und frei in der Welt der schwebenden Inseln bewegen.

Kaum Interaktion möglich

In Vogelform kann Auk zwischen den vielen kleinen Inseln wechseln und deren Geheimnisse erkunden. Beeindruckend ist dabei, wie leicht sich Auk in Vogelform steuern lässt und wie schön die Welt in der Flugperspektive aussieht. Etwas weniger beeindruckend ist das Erkunden der Inseln in Menschenform. Der Spieler findet dabei kaum Interaktionsmöglichkeiten und Gesprächspartner, eigene Gedanken werden nicht gesprochen sondern in Textform ausgeworfen.

Weil sozial mehr Spaß macht!

Heute Digital ist auch auf Facebook und Twitter vertreten. Folgen Sie uns und entdecken Sie die neusten Trends, Games und Gadgets aus der digitalen Welt.

>>> facebook.com/heutedigital
>>> twitter.com/heutedigital

Generell gibt es wenig zu tun als die Inseln abzugehen: Auf Skills, Items oder bedienbare Mechanismus und dergleichen stößt man nicht. Interaktionsmöglichkeiten finden sich fast ausschließlich in den drei Tempeln der Spielwelt und zumeist in Rätselform. Diese sind besonders für Liebhaber kniffliger Puzzles etwas zu leicht geraten. Die meiste Zeit verbringt man damit, den richtigen Weg im Tempel zu suchen sowie Hindernisse springend zu überwinden, um dann den einen oder anderen Schalter umzulegen und schließlich einen Schlüssel einzusammeln, der einen neuen Ort auf der Karte öffnet.

Traumhaftes Erlebnis

Das minimalistische Gameplay tut aber dem Erlebnis des Spiels keinen Abbruch. Grafisch eher grob, aber bunt und märchenhaft im Stil von "Journey" umgesetzt, ist "AER Memories of Old" ähnlich beeindruckend und inspirierend und eine echte Perle abseits des Mainstreams. Technische Probleme gibt es keine, auch die Steuerung wurde blitzsauber für die Switch umgesetzt, einzig die Sprachausgabe fehlt uns etwas.

Je nach Spielgeschmack wird man "AER Memories of Old" mögen oder nicht. Viele Zocker von Action-Adventures bezeichnen das Spiel negativ behaftet als simplen "Walking Simulator", Kenner des Genres loben aber die fast meditative Wirkung des Titels. Ich bin da Verfechter der zweiten Meinung: Startet man das rund dreistündige Spiel, erlebt man ein harmonisches Abenteuer, das dich entspannen lässt – und nach dem Spielen auch zum Nachdenken anregt. Ganz ohne Stress, Punktedruck oder Hetzerei. (rfi)