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Ärger um Bayern-Coach: "Zeig mir keinen Vogel, Hansi"

Bayern München ist deutscher Meister. Während es bei der Partie gegen Gladbach kam es noch zu einem heftigen Streit zwischen Flick und Eberl kam.

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Bayern-Trainer Hansi Flick
Bayern-Trainer Hansi Flick
picturedesk.com

Max Eberl gegen Hansi Flick: Die späte Rote Karte für Bayern-Talent Tanguy Nianzou nach einem Foul an Gladbachs Breel Embolo löste beim Münchner 6:0-Sieg am Spielfeldrand einen heftigen Streit aus. Die Bayern-Bank um Trainer Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic regte sich auf, dass Schiedsrichter Tobias Stieler nach persönlichem Video-Studium der Szene auf eine Notbremse und damit Platzverweis entschied. "Mein Gott", schrie Flick von außen.

Die Reaktionen beim Gegner rissen den vom Spielstand frustrierten Eberl ebenfalls von seinem Sitz auf der Gladbacher Bank. "Ihr seid deutscher Meister und führt 5:0", rief er Richtung Flick und Co. und forderte "etwas Kulanz". Kurz darauf war über die TV-Mikrofone dann noch von Gladbachs Manager zu hören: "Zeig mir keinen Vogel, Hansi! Das mag ich nicht." Flick reagierte prompt und rief Richtung Eberl: "Das habe ich nicht gemacht."

Die Lage entspannte sich danach wieder auf und neben dem Platz. Und Flick war bemüht, dem Thema nach dem Schlusspfiff die Schärfe zu nehmen. Er sprach von Emotionen auf beiden Auswechselbänken. "Das gehört dazu", sagte er bei Sky. Und es sei damit alles gesagt.

"Du bist froh, wenn du Tickets bekommst"

Und irgendwie liegt der Noch-Bayern-Coach damit ja richtig. Schließlich hat er allen Grund zu feiern. Nachdem die Bayern bereits vor Anpfiff der Partie gegen Gladbach als Meister feststanden, spielten sie sich in einen Rausch. In einen Meisterrausch. Das Team um die Nati-Stars Embolo und Sommer hatte keine Chance. Zu stark waren die Münchner. Allein Robert Lewandwoski schoss drei Tore. Es waren seine Saisontore 37, 38, 39. Was bedeutet: Die historische 40 wackelt richtig. Die Bestmarke von Gerd Müller, dem "Bomber der Nation", der einst 40 Tore schoss. "39 Treffer sind schon sensationell", sagte Flick, der weiß, wie "heiß" Lewandowski auf den Rekord ist. Lewandowski selbst meinte: "Es hilft nicht, wenn du es zur sehr willst. Du musst ruhig bleiben."

Und die weiteren Reaktionen auf den neunten Meistertitel in Folge? Allesamt euphorisch. "Es ist immer ein besonderes Gefühl. Es ist auch eine Genugtuung für uns, als bester deutscher Verein auch deutscher Meister zu werden. Das ist schon eine besondere Leistung, neun Jahre in Folge deutscher Meister zu werden", so Goalie Manuel Neuer. Thomas Müller meinte: "Wenn du als kleiner Junge losziehst, dann denkst du nicht, dass du irgendwann mal beim FC Bayern in der ersten Mannschaft spielst. Da bist du froh, wenn du Tickets fürs Stadion bekommst."

Auch Flick war einfach nur happy. "Das Trainerteam ist sowas von stolz, diese Mannschaft über zwei Jahre begleitet zu haben. Es war ein Genuss. Ich arbeite sehr, sehr gern mit der Mannschaft", so der Coach. Dass er nun Trainer der deutschen Nationalmannschaft wird, wollte er nach dem Triumph nicht bestätigen. "Mal schauen", sagte Flick. "Ich habe überhaupt keinen Druck, kann nach dem 22. entspannt in den Urlaub gehen. Alles andere kommt, wie es kommen soll."

"Ist mir völlig Latte"

Dass ausgerechnet Marco Reus mit seinen Toren Dortmund zum Sieg schoss – und die Bayern zum Titel, erheiterte viele Fans auf Social Media. "Zum ersten Mal schießt Reus ein Team zum Meistertitel", hieß es auf Twitter etwa zigfach. Alle Posts versehen mit lachenden Smileys. Der 31-Jährige selbst meinte angesprochen darauf: "Ist mir völlig Latte." Auf die womöglich verdutzte Reaktion des ARD-Reporters fügte Reus lachend an: "Was soll ich jetzt dazu sagen?" Natürlich hätten es die Bayern verdient. "Herzlichen Glückwunsch. Mehr kann man dazu nicht sagen."

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