Niederösterreich

Ärzte, Apotheker streiten, wer Covid-Tests machen darf

Wer ist künftig zuständig für Corona-Tests? Nach einem Vorstoß der Apothekerkammer entgegnet die Ärztekammer: Kernkompetenz liege bei Medizinern. 

Erich Wessely
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Ärztin führt einen Coronatest durch.
Ärztin führt einen Coronatest durch.
Getty Images/iStockphoto (Symbolfoto)

Mit Anfang April wird die Testung auf Covid-19 in Österreich für die Bevölkerung beschränkt und neu geregelt. Noch würden hier "weder die Verordnung des Bundes noch detaillierte Pläne der Bundesländer" vorliegen, hiße es am Dienstag in einer Aussendung der Ärztekammer NÖ.

Die Präsidentin der Apothekerkammer versuche "aber bereits massive Einfluss zu nehmen, damit die Corona-Tests künftig in erster Linie von Apotheken durchgeführt werden", kritisiert die Kammer.

Ärztekammer-Präsident gegen Ansinnen

Der Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, Christoph Reisner, spricht sich klar gegen dieses Ansinnen aus: „Die Diagnostik von Erkrankungen fällt eindeutig in die Kernkompetenz von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, die dafür im Rahmen des Studiums und ihrer verpflichtenden mehrjährigen postgradualen Ausbildung vorbereitet werden.“ Die Apothekerkammer versuche "ein weiteres Mal, eine Tätigkeit, für die ihr Berufstand nicht ausgebildet ist und der auch nicht in dessen Aufgabengebiet fällt, an sich zu reißen. Ähnliches haben wir in den letzten Monaten ja auch hinsichtlich der COVID-19-Schutzimpfung erlebt".

In Niederösterreich testen niedergelassene Ärzte sowohl symptomatische als auch asymptomatische Personen seit vielen Monaten mittels Antigen- und PCR-Tests auf Corona. Reisner: „Die NÖ Ärztekammer tritt entschieden dafür ein, diese Kernkompetenz der Ärzteschaft dort zu belassen, wo sie hingehört, nämlich bei den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen. Ich fordere die Politik daher auf, dies in ihrer Entscheidung zu berücksichtigen.“

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