Coronavirus

Ärzte haben zu wenig, aber Großhandel bunkert Impfstoff

Ärzte und Länder ringen um jede Dosis Impfstoff, dabei ist eigentlich bereits genug da. Die Lager des Großhandels sind prall gefüllt – zu prall.

Roman Palman
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Corona-Impfung in Österreich. Symbolbild
Corona-Impfung in Österreich. Symbolbild
EXPA / APA / picturedesk.com

Die Impfstoffproduktion in Europa ist schon längst angelaufen. In den kommenden Monaten sollen die EU-Mitgliedsstaaten mit Millionen von Dosen überschwemmt werden – Kanzler Kurz spricht von einem "Ketchup-Effekt". Doch bereits jetzt sind die Lager praller gefüllt, als sie sein müssten, kritisiert der Sprecher des Pharma-Großhandels Andreas Windischbauer.

"Wenn ich keinen einzigen Impfstoff bekomme und in dem Tempo weiterimpfe, dann hätten wir in zehn Tagen keinen Impfstoff mehr im Land. Das könnte man sicher noch ein wenig verbessern", schildert der Experte gegenüber dem ORF-Radio Ö1 die Situation. 

Zu viel im Lager

Die Höhe des Lagerstands hängt direkt davon ab, wie viele Impfdosen von den Bundesländern reserviert und angefragt werden. Insgesamt hortet Österreich derzeit also Impfdosen, anstatt sie effizient zu verimpfen.

Darüber, dass diese die Lagerkapazitäten sprengen könnten, brauche man sich aber nicht sorgen, so der Großhandelssprecher weiter. Insgesamt könnten in Österreich 13 Millionen Impfdosen gleichzeitig gelagert werden. "Das ist ein Vielfaches von dem, was kommen wird".

Die Logistik der Pharma-Großhändler sei der Aufgabe jedenfalls gewachsen, schon jetzt liefere man täglich "hunderttausende Arzneimittel" an die Apotheken aus. Diese sind zentraler Teil der österreichischen Impfstrategie. Geimpft soll zwar von niedergelassenen Ärzten werden, doch die müssen die Dosen wiederum über die Apotheken bestellen.

Zu wenig geliefert

Die Mediziner klagen derweil über einen Versorgungsengpass bei den Corona-Impfstoffen. "Wir betreiben eine selektive Mangelverwaltung, indem wir genau schauen, wer ist denn der dringendste Fall", wird der Obmann der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte, Johannes Steinhart, in einem "Kurier"-Bericht zitiert. Gebe es genug Impfstoff könnten die 4.000 niedergelassene Ärzte "Tag und Nacht impfen". Seine Ansage: "Wir sind bereit."

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