Streit eskaliert

Ärzte legen Arbeit nieder – neuer landesweiter Streik

Nach dem Warnstreik im August kündigen Kärntens Ärzte für 29. September einen ganztägigen Streik wegen ungelöster Systemprobleme an.
Österreich Heute
04.09.2025, 10:11
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In Kärnten spitzt sich der Streit zwischen Ärztekammer und Gesundheitskasse weiter zu. Ärzte legen am 29. September die Arbeit für einen ganzen Tag nieder. Damit wollen sie ein kräftiges Zeichen setzen und gegen die Zustände im Gesundheitssystem protestieren. Bereits am 18. August gab es einen Warnstreik der niedergelassenen Mediziner. Jetzt wird nachgelegt.

Monika Hasenbichler, die stellvertretende Direktorin der Ärztekammer für Kärnten sagt laut Kleine Zeitung: "Wir lassen die Eskalationsspirale weiterdrehen." Der Grund für den Streik ist klar: Seit dem ersten Warnstreik habe sich praktisch nichts geändert. Hasenbichler erklärt: "Unsere Zielsetzung war es, mit dem Streik am 18. August die Öffentlichkeit darüber zu informieren, worum es uns geht. Das wurde erreicht, nicht jedoch Verhandlungen mit der Gesundheitskasse." Sie betont weiters: "Für uns ist Warten und Nichtstun einfach keine Option."

Den Ärztinnen und Ärzten ist bewusst, dass es hier um ein sehr heikles Thema geht. Hasenbichler dazu: "Das ist immer der Fall, wenn es um die Gesundheit von Menschen geht. Die Patienten verstehen aber, dass sich der Streik nicht gegen sie richtet, sondern gegen die Bedingungen im System und in erster Linie gegen die Vorgehensweise der ÖGK." Sie will aber auch vermitteln: "Wir hatten jahrelang eine gute Vertragspartnerschaft und es geht der Ärzteschaft nicht primär darum, dass wir in den Krieg ziehen. Aber diese Bedingungen sind schlichtweg nicht mehr haltbar." Man erwartet, dass viele Ärztinnen und Ärzte beim Streik mitmachen werden.

Die Ärztekammer hat zwar "die Möglichkeit für Sondierungsgespräche angeboten" bekommen, das reicht ihr aber nicht. Solange keine konkreten Schritte gesetzt werden, bleibt es beim harten Kurs. Hasenbichler meint: "Die Pläne für weitere Schritte liegen am Tisch, es gibt noch weitere Möglichkeiten, etwa beim Bereitschaftsdienst." Und sie warnt: "Das ganze System der ÖGK-Versorgung wird ohne die Kassenärzte kollabieren, es geht um die grundsätzliche Versorgung von morgen."

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