Coronavirus

Ärzte warnen Bevölkerung vor Impf-Schnellschüssen

"Wir müssen Bevölkerung vor Schnellschüssen schützen", sagt die Ärztekammer zu den neuen Corona-Impfplänen. Es geht um Impfungen durch Sanitäter.

Rene Findenig
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    Impfstoff-Daten abgegriffen: Die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA in Amsterdam ist Opfer einer Cyber-Attacke geworden.
    Impfstoff-Daten abgegriffen: Die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA in Amsterdam ist Opfer einer Cyber-Attacke geworden.
    Reuters

    Die Wiener Ärztekammer, die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, die "younion – die Daseinsgewerkschaft HG II" sowie der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) kritisieren gemeinsam die "voreiligen Pläne der Bundesregierung, die eine Aufweichung der Regelung vorsehen, wer impfen darf und wer nicht". "Die Menschen in Österreich brauchen nicht nur Vertrauen in den Impfstoff, sondern auch in die Person, die ihn verabreichen wird", heißt es.

    Konkret stößt den Organisationen auf, dass auch Sanitäter die Bürger Corona-impfen dürfen sollen. "Eine intramuskuläre Injektion darf nach aktueller Rechtslage ausschließlich durch Ärztinnen und Ärzte sowie den gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege erfolgen", so die Vertreter der Gesundheitsinstitutionen. Sanitäter würden zwar täglich hervorragende Arbeit in der Unfall- und Notfallversorgung leisten, "Impfungen gehören aufgrund ihrer Ausbildung jedoch nicht zu ihren Aufgaben".

    "Keine Ausnahmen"

    Gerade bei der COVID-Impfung dürften "keine Ausnahmen" gemacht werden, fordern Ärztekammer und die Gewerkschaften. Das Vertrauen der Menschen müsse speziell bei der COVID-Impfung gestärkt werden, und das sollte "nur durch dafür ausgebildetes und erfahrenes Personal" sichergestellt werden, heißt es in einer Aussendung. Aus Sicht speziell des ÖGKV sei es kritisch zu sehen, wenn das Impfen auf einen Personenkreis ausgeweitet werde, welcher dafür nicht ausgebildet sei.

    "Wir sind der Meinung, dass die Einbindung der professionell Pflegenden in die Impfstrategie in jeder Hinsicht der bessere Weg ist", so die Vereinigungen. Die Regelung darüber, wer impfen darf, sei auch essenziell für den Erfolg der Impfung allgemein. "Wenn die Regierung eine hohe Impfbeteiligung erzielen will, muss sie Vertrauen sowohl in die Impfung als auch in die Organisation dahinter schaffen", so Ärztekammer, Gewerkschaften und der ÖGKV.