Politik

Ärztekammer-Vizechef warnt: "Spitäler stehen am Limit"

Im "Heute"-Studio sprach Gerald Gingold, Vizepräsident der Ärztekammer Wien, über die alarmierende Situation im Gesundheitswesen.

Amra Duric
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Gerald Gingold sprach mit Amra Durić (<em>"Heute"</em>) über die Probleme in der Gesundheitsbranche und die Corona-Lage in den heimischen Spitälern.
Gerald Gingold sprach mit Amra Durić ("Heute") über die Probleme in der Gesundheitsbranche und die Corona-Lage in den heimischen Spitälern.
Helmut Graf

"Unter den gegenwärtigen Umständen kann die ausreichende Versorgung der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden“, betonte Gerald Gingold, Vizepräsident der Ärztekammer Wien, nun im Studio-Gespräch mit "Heute“. Deshalb protestiert heute österreichweit das Gesundheitspersonal vor diversen Spitälern und Gesundheitseinrichtungen. "Es braucht mehr finanzielle Mittel, Personal und Anreize, um Berufe im Gesundheitsbereich zu ergreifen“, so Gingold.

Einfordern will man dies nun durch die "Offensive Gesundheit" mit einer parlamentarischen Bürgerinitiative. "Ich weiß, der Gesundheitsminister hat auch noch andere Dinge zu tun, aber dieses Thema muss jetzt endlich einmal im Nationalrat diskutiert und auch umgesetzt werden."

"Pandemie hat die Krankenhäuser im Griff"

Mit der Bürgerinitiative will man den Nationalrat ersuchen, umgehen Maßnahmen zu beschließen, um die akute Krise im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege zu beenden. "Es ist 5 nach 12. Leere Betten in Krankenhäusern und Pflegeheimen, sowie überlange Wartezeiten auf Leistungen mobiler Pflege-und Betreuung zeigen die Versorgungskrise aufgrund der aktuen Personalnot auf", heißt es in dem Schreiben.

Personalnot herrscht laut Gingold derzeit auch aufgrund von Omikron. Während am 5. März fast alle Corona-Beschränkungen in Österreich aufgehoben werden, stehen die Spitäler am Limit. "Es füllen sich die Normalstationen wieder und es wird umgebaut. Wir haben Patienten auf ausgelagerten Abteilungen liegen. Wir müssen OP-Kapazitäten wieder zurückfahren. Die Pandemie hat die Krankenhäuser im Griff", berichtet Gingold, der selbst in der Klinik Favoriten tätig ist. 

"Ich finde, dass die Lockerungen zu früh kommen. Wenn ich 30.000 Neuinfektionen am Tag habe, wäre ich vorsichtig und bin froh, dass wir in Wien einen strengeren Weg gehen."

Geht es nach dem Arzt, ist die Pandemie noch lange nicht vorbei. "Ich finde, dass die Lockerungen zu früh kommen. Wenn ich 30.000 Neuinfektionen am Tag habe, wäre ich vorsichtig und bin froh, dass wir in Wien einen strengeren Weg gehen."

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