Politik

Ärztekammer wütet gegen "Versklavung" von Spitalsärzten

Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, zeigt sich entsetzt über Hackers Vorschlag zur Zwangsverpflichtung nach der Ausbildung.

Heute Redaktion
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Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer
Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer
Herbert Neubauer / APA / picturedesk.com, iStock

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sorgte unlängst mit einem Vorschlag für Wirbel. Seiner Meinung nach sollen Medizinerinnen und Mediziner nach ihrer Ausbildung mehrere Jahre an öffentliche Wiener Spitäler gebunden werden. 

Berufsgruppenvertreter und die Ärztekammer kritisieren seine Idee scharf. Der Ärztekammer-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, Harald Mayer, zeigte sich in einer Aussendung "entsetzt" über den Vorstoß, den er mit einer "Versklavung" gleichsetzte.

"Ärztemangel wird befeuert"

"Die Ärztinnen und Ärzte in Österreich zu Sklaven zu machen, wird kaum dazu beitragen, dass sie gerne in Österreich bleiben, sondern ganz im Gegenteil den drohenden Ärztemangel in unserem Land weiter befeuern. Dann werden sie eben überhaupt nicht in Österreich mit der Ausbildung beginnen", ärgert sich Mayer.

"Die Spitalsärzte zu Leibeigenen des Staates machen zu wollen, bringt gar nichts, dann werden sich erstens viele schon vorher überlegen, ob sie überhaupt den Arztberuf ergreifen sollten und jene, die das Studium bei uns dennoch absolvieren, werden danach ganz einfach volley ins benachbarte Ausland oder nach Skandinavien wechseln, dort freut man sich schon auf unsere besten Köpfe. Dort herrschen zum einen auch noch deutlich bessere Arbeitsbedingungen als bei uns", so der Vizepräsident.

Interesse am Medizinstudium gesunken

Schon jetzt sei das Interesse am Medizinstudium in Österreich stark gesunken, wie man an den Anmeldezahlen für das im Juli an den heimischen Medizin-Unis stattfindende Aufnahmeverfahren MedAT sehen könne.

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