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AfD droht mit Razzia und "Aufräumen wie die FPÖ"

Heute Redaktion
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Bei einer Wahlkampf-Veranstaltung drohte der AfD-Politiker Petr Bystron linken Demonstranten, man werde so verfahren "wie unsere Schwesterpartei, die FPÖ, in Österreich".

Bei einer Wahlkampf-Veranstaltung im bayrischen Rosenheim hat der AfD-Abgeordnete Petr Bystron linken Gegendemonstranten gedroht, sobald man an der Macht sei, werde man so verfahren "wie unsere Schwesterpartei, die FPÖ, in Österreich".

Er wurde auch gleich konkret, was er damit meint: Die Polizei filme alle Gegendemonstranten mit, später werde es dann eine Razzia beim Verfassungsschutz geben und dann werde man "aufräumen", drohte der AfD-Politiker.

"Die Polizei, die filmt euch"

Bystron war der letzte Redner der etwas mehr als einstündigen Wahlkampfveranstaltung. Die versammelten linken Gegendemonstranten bezeichnete er zuvor als "Schmarotzer am Sozialstaat". Anschließend meinte Bystron: "Liebe Antifa, wir freuen uns, dass ihr alle da seid. Denn die Polizei... die filmen euch. Die haben jedes einzelne Gesicht von euch."

Anschließend kündigte er drohend an: "Ich sage euch, das kommt bei uns genauso wie in Österreich." und erklärt sodann konkret: "Unsere Schwesterpartei, die FPÖ, ist mittlerweile in der Regierung und einer der ersten Schritte war, dass sie beim österreichischen Verfassungsschutz eine Razzia gemacht haben." Die nächsten Schritte seien dann, "dass sie mit euch – mit solchen Linksextremisten – aufräumen", drohte Bystron.

Die gesamte Wahlveranstaltung auf Video (die betreffende Stelle beginnt ab 1:14:20):

Vilimsky: "Ein Blödsinn"

Bei den Freiheitlichen wollte man die Rede am Dienstag nicht näher kommentieren. FPÖ-Bundesgeschäftsführer Harald Vilimsky meinte auf den Wahlkampfauftritt angesprochen zur "Tiroler Tageszeitung" nur: "Ein Blödsinn. Wir sind in keiner aufrechten Schwesterpartei-Position mit der AfD." Das Gesagte sei eine "Verkennung der Tatsachen aus der Distanz" und enthalte "so viel Unrichtiges". Und: "Aufräumen tun wir überhaupt mit niemandem."

FPÖ-Innenminister Kickl weiter in der Kritik

Die Causa um die Razzia beim Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) beschäftigt indes weiterhin einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss.

Als wäre das nicht genug, muss sich Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) auch noch für ein E-Mail aus seinem Ressort an Polizeidienststellen kritisieren lassen, in dem diesen nahegelegt wird, kritische Medien möglichst spärlich mit Informationen zu versorgen und wohlwollende Medien zu bevorzugen.

(red)