Afghane abgeschoben: Nun liegt toter Soldat vor der Tür

Die Ereignisse in Afghanistan überschlagen sich. Was viele Experten seit Wochen kommen sahen, ist nun eingetreten: Seit dem Abzug der internationalen Truppen haben die Taliban das Land in kürzester Zeit zurückerobert und wollen nun ein Kalifat errichten. Am Flughafen in der Hauptstadt Kabul spielen sich dramatische Szenen ab, hunderte Menschen versuchen verzweifelt, ein Rettungsflugzeug zu erwischen und Afghanistan verlassen. US-Soldaten gaben Warnschüsse ab, es sind auch erste Todesopfer zu beklagen. Wie "Heute" berichtete, ist auch noch eine Österreicherin vor Ort, die für eine internationale Organisation arbeitet. Insgesamt sitzen 15 Österreicher in Afghanistan fest, mehr dazu hier. 

Gastro-Profi hat Todesangst

Von dem überraschend schnellen Siegeszug der Islamisten betroffen ist auch Jahanzeb, der 11 Jahre in Österreich lebte und Mitte Juni gegen seinen Willen abgeschoben wurde. Der junge Mann lebte zuvor in Innsbruck und arbeitete als Schichtleiter bei einer großen Fast-Food-Kette. Sein Freund Emran Feroz berichtet auf Twitter, wie verheerend die Lage ist: "Mein Freund Jahanzeb steckt in einem Kabuler Distrikt fest. Vor seiner Haustür liegt ein toter Soldat. Wer kann garantieren, dass Jahanzeb dort nichts passiert? Richtig. Niemand."

Austro-Afghane Feroz informierte nach der Abschiebung seines Freundes auf Twitter: "Jahanzebs Asylansuchen wurde stets abgelehnt. Ihm wurde auch kein Schutz gewährt" und "jeglicher Kontakt zu Anwalt, Freunden usw. wurde ihm verwehrt." Nun fürchtet der junge Mann, der keine Verwandten oder Freunde in Afghanistan hat, um sein Leben.