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Aggressive Riesenwürmer in Frankreich entdeckt

Heute Redaktion
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Der südostasiatische Strudelwurm Bipalium kewense hat sich offenbar schon vor Jahrzehnten in Europa niedergelassen. Doch erst jetzt wurde er bemerkt.

Offenbar treibt der südostasiatische Strudelwurm Bipalium kewense schon seit längerem sein Unwesen in Frankreich. Doch aktenkundig wurde seine Anwesenheit erst durch ein sogenanntes Citizen-Science-Projekt von Forschern vom Muséum national d'histoire naturelle in Paris.

Das Team um Jean-Lou Justine hatte auf seinem Blog und auf Twitter die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, Sichtungen der Würmer mit dem Hammerkopf zu melden.

Eines der stärksten Nervengifte

Dabei kam heraus, dass die Würmer schon seit mindestens 20 Jahren in Frankreich zu Hause sind, wie Justine und seine Mitstreiter im Fachjournal "PeerJ" schreiben. Eine verwandte Art wurde auch aus der Schweiz gemeldet.

Die bis zu 40 Zentimeter langen Tiere sind als kompromisslose Jäger bekannt: Sie umschlingen ihre Beute – Regenwürmer, überstülpen sie mit ihrem Schlund und starten die Verdauung. Gefügig macht Bipalium kewense seine Opfer wahrscheinlich mit dem Nervengift Tetrodotoxin, das auch Kugelfische produzieren. Möglicherweise schützt sich der Saugwurm aber damit auch vor Feinden.

Auch wenn für Menschen keine Gefahr von den Raubwürmern ausgehe, raten Justine und seine Kollegen dringend zu mehr Aufmerksamkeit. Die invasive Art könnte heimische Regenwürmer dezimieren und so Ökosysteme nachhaltig schädigen. (fee)