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Agnelli gibt auf: "Super League kann nicht stattfinden"

Die Super League zerbröselt. Acht Teams haben die milliardenschwere Liga bereits verlassen. Jetzt gibt auch Juve-Boss Andrea Agnelli auf. 

Heute Redaktion
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Andre Agnelli
Andre Agnelli
Imago Images

Nach heftigen Fan-Protesten haben sich die sechs Premier-League-Vereine am Dienstag gebeugt. Manchester City machte den Anfang, trat noch am Dienstagabend aus, Chelsea, Manchester United, Liverpool, Tottenham und Arsenal folgten in der Nacht auf Mittwoch. Bei United hatte Geschäftsführer Ed Woodward seinen Rücktritt mit Jahresende bekannt gegeben, ohne die Super League in seinem Abschiedsstatement mit einem Wort zu erwähnen. 

Am Mittwoch zogen dann auch noch Atletico Madrid und Inte Mailand nach, die schon am Dienstag lautstark über einen Austritt nachgedacht hatten. Aus den "Abtrünnigen 12" ist ein Quartett geworden: Real Madrid, Barcelona, Milan und Juventus, wobei Barca-Präsident Joan Laporta bereits ankündigte, die Klubmitglieder über eine Super-League-Teilnahme abzustimmen. 

Super League wollte Projekt verändern

Doch die Initiatoren der Milliarden-Liga rund um Real-Boss Florentino Perez wollten zunächst nicht aufgeben. Nach einer nächtlichen Krisensitzung gab die Super League ein Statement heraus, erklärte, nicht klein bei geben zu wollen. "Die Super League ist davon überzeugt, dass sich der aktuelle Status Quo des europäischen Fußballs ändern muss", leiteten die Initiatoren ein. 

"Wir stellen einen neuen Wettbewerb auf die Beine, weil die Bestehenden nicht funktionieren", so die Initiatoren, die auf finanzielle Probleme und die Corona-Pandemie verwiesen, weiter. "Wir sind davon überzeugt, dass unser Bewerb in vollem Einklang mit Europäischem Recht und Regularien steht. Wir werden die nächsten Schritte ergreifen, um das Projekt zu verändern, immer mit dem Ziel im Blick, den Fans das Bestmögliche anzubieten und Solidaritätszahlungen für den gesamten Fußball zu leisten", schloss die Liga. 

Agnelli gibt auf

Noch schärfer hatte es Juve-Boss Andrea Agnelli noch in "La Repubblica" formuliert, die Vereine mit drastischen Worten zur Einheit aufgerufen: "Ein Bluteid verbindet unsere Klubs. Das Projekt Super League wäre zu 100 Prozent erfolgreichen. Wir gehen weiter." 

Doch nur Stunden später hat auch der italienische Geschäftsmann seine Meinung geändert. Als Agnelli gefragt wurde, ob die Super League nun ausgetragen wird, meinte der Juve-Boss: "Um ehrlich zu sein: nein. Das ist offensichtlich nicht der Fall." Er sei zwar weiter vom Erfolg des Projekts überzeugt, aber "ich glaube nicht, dass das Projekt jetzt noch stattfinden kann."