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Ägyptisches Linienflugzeug ins Mittelmeer gestürzt

Heute Redaktion
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Seit Donnerstagfrüh wurde eine Passagiermaschine der Egypt Air vermisst. Das Flugzeug startete am Mittwochabend in Paris, am Weg nach Kairo verschwand Flug MS804 spurlos von den Radarschirmen. Nun steht fest: Die Maschine mit 66 Personen ab Bord ist abgestürzt. Frankreich und Ägypten bestätigten, dass der Airbus A320 vor der griechischen Insel Karpathos ins Mittelmeer gestürzt ist. Ein Terroranschlag wird nicht ausgeschlossen.

 



— Jean-Marc Mojon (@mojobaghdad)

Über Twitter bestätigte die Fluglinie in der Nacht auf Donnerstag zunächst die beunruhigenden Umstände. Ein Airbus A320 mit 66 Menschen an Bord war - kurz nachdem er den ägyptischen Luftraum erreichte - verschwunden. Zu diesem Zeitpunkt war es 2.29 Uhr. Der Flieger befand sich in einer Höhe von 11.277 Metern. Dann die Meldung: Die Maschine ist abgestürzt.

Zur Absturz-Ursache sagte Frankreichs Präsident Francois Hollande, dass "keine Hypothese" ausgeschlossen werden könne. Es sei seit dem frühen Abend endgültig klar, dass das Flugzeug "verloren und im Meer versunken" ist. An Bord: 56 Passagiere und 10 Besatzungsmitglieder, darunter 3 Securitys und 5 Stewardessen. Der Pilot galt als sehr erfahren. Die Maschine wurde im Jahr 2003 gebaut.
Trümmerteile gefunden

Das griechische Verteidigungsministerium hatte am Nachmittag mitgeteilt, dass die Suchmannschaften südlich der Insel Kreta zwei Trümmerteile der abgestürzten Maschine gefunden hatten. Dann wurde klar: das Wrack liegt vor Karpathos. Flugzeugteile, Rettungswesten und Plastiktrümmer wurden gefunden.

Terror?

Der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, Bortnikow, geht fix von einer Terror-Attacke aus. "Bei allem, was wir gesehen haben, handelt es sich um einen terroristischen Akt der 66 Menschen aus unterschiedlichen Nationen das Leben gekostet hat", so der FSB-Leiter. 

Die ägyptische Regierung hält einen Anschlag für wahrscheinlich. Er wolle nicht spekulieren, doch sei bei einer genauen Analyse des Vorfalls die Wahrscheinlichkeit eines "Terrorangriffs" höher als die eines technischen Versagens, sagte Luftfahrtminister Scherif Fathy in Kairo.
Inzwischen hat Flugzeug-Bauer Airbus selbst ein Statement veröffentlicht. Es zeigt weitere Details zum Flugzeugtyp und den Flugstunden:



Laut dem Chef der griechischen zivilen Luftfahrtbehörde haben sich die Piloten beim Verlassen des griechischen Luftraums nicht mehr gemeldet. "Als sie zunächst die Insel Kea (bei Athen) überflogen, haben sie sich normal gemeldet und keine Probleme erwähnt", sagte Konstantinos Lintzarakis am Donnerstag dem Nachrichtensender Skai.

Allerdings hätten sich die Piloten beim Verlassen des Flug-Kontrollraums südlich der Insel Karpathos und südöstlich der Insel Kreta noch einmal melden müssen. Das passierte nicht. Kurz danach verschwand das Flugzeug vom Radar.


EGYPTAIR A320 was at a height of 37.000ft, and disappeared after entering the Egyptian airspace with 10 miles.
— EGYPTAIR (@EGYPTAIR)
Die Behörden in Kairo schickten Armeeflugzeuge, um die Unfallstelle über dem Mittelmeer abzusichern. Auch Griechenland beteiligt sich an der Aktion.

So suchten Schiffe nach dem Flugzeug:

Nearby vessels scrambling to help with
— MarineTraffic (@MarineTraffic)

Der ägyptische Luftfahrtminister Scherif Fathi brach einen Staatsbesuch in Saudi-Arabien ab und machte sich auf den Rückweg nach Kairo.




Protokoll: Das ist bisher bekannt:


Der Flug MS804 startete um 23.09 Uhr vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle und sollte um 3.05 Uhr in Kairo landen
Um 01.55 Uhr waren die Piloten noch in Kontakt mit der griechischen Flugkontrolle bei der Insel Kéa
02.26 Uhr: Die Maschine verlässt den griechischen Luftraum in einer Höhe von 37.000 Fuß
Um 02.29 Uhr verschwand die Maschine vom Radar
Piloten setzten keinen Notruf ab
Zwei Babys und ein Kind befanden sich unter den Passagieren
Die ägyptische Armee und Griechenland suchten das Mittelmeer tagsüber ab
Seit Donnerstagabend betätigt: Die Maschine ist vor der Insel Karpathos abgestürzt
Erste Wrackteile wurden dort gefunden
Die Airline hat eine Hotline für Angehörige eingerichtet: +202 25989320 (außerhalb Ägyptens) sowie  080077770000 (in Ägypten).