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Air Samoa lässt schwere Kunden mehr zahlen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Bei der kleineren Fluggesellschaft Air Samoa ist nicht nur das Gewicht des Gepäcks ausschlaggebend für den Flugpreis, sondern auch das Körpergewicht der Passagiere.

Die Airline des kleinen Inselstaats Samoa berechnet den Ticketpreis nun nach dem Körpergewicht jedes einzelnen Passagiers - und stößt damit nach eigenen Angaben vom Mittwoch auf positive Resonanz.

System funktioniert

Das System "Je leichter der Passagier, desto niedriger der Preis" sei angenommen worden, sagte Firmenchef Chris Langton anlässlich der Ausweitung des Bezahlsystems von Inlandsflügen auf Flüge zu Nachbarstaaten im Pazifischen Ozean. Eingeführt wurde es vor rund vier Monaten.

Kunden geben das geschätzte Gewicht von Körper und Gepäck ein, der Preis wird daraufhin berechnet. "Sie reisen glücklich, im Wissen, dass Sie nur für das zahlen, was sie wiegen und nichts mehr", wirbt die Fluglinie auf Ihrer Website.

Preisbeispiel

Wie groß die Preisunterschiede sind, zeigt der Flug von Faleolo (Samoa) nach Pago Pago (Amerikanisch Samoa). Für einen 70 Kilo schweren Passagier kostet die Reise etwa 49 Euro. Ein 90 Kilo-Mann zahlt 62,9 Euro. Über 100 Kilo wird's richtig teuer - 110 Kilo Körpergewicht bedeuten 76,9 Euro, 130 Kilo belaufen sich auf 90,9 Euro.

Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2007 sind in den städtischen Gebieten Samoas 75 Prozent der Bevölkerung fettleibig. "Die schweren Leute akzeptieren, dass das Zahlen nach Gewicht das fairste System ist, obwohl sie mehr als eine leichte Person zahlen müssen", sagte Langton.

Vorreiterrolle?

Das Bezahlsystem von Samoa Air helfe aber nicht nur im Kampf gegen Fettleibigkeit. Wegen der immer weiter steigenden Kerosinpreise könnten auch andere Airlines früher oder später ihr Bezahlsystem ändern, zeigte er sich überzeugt. Air Samoa betreibt zwei Flugzeuge mit zehn Sitzen und einen Viersitzer.

APA/red