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AK fordert Überprüfung von Strom- & Gaspreisen

Heute Redaktion
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Die Flamme einer Gastherme, Archivbild
Die Flamme einer Gastherme, Archivbild
Bild: picturedesk.com/Luzia Strohmayer

Der Energiesektor soll einer wettbewerbsrechtlichen Überprüfung unterzogen werden, fordert die Arbeiterkammer. Sie will den Preis-Steigerungen "genauer auf den Zahn fühlen".

Schon mit Anfang Mai erhöhte der Verbund sowohl die Strom- als auch die Gaspreise, wodurch sich die jährliche Stromrechnung für durchschnittliche Stromkunden um 59 Euro erhöht. Gaskunden müssen künftig sogar 71 Euro mehr hinblättern.

Mit 1. Juni zieht auch die EnergieAllianz Austria (EAA) – EVN, Wien Energie und Energie Burgenland – bei den Strom- und Gaspreisen nach – "Heute.at" berichtete. Für einen durchschnittlichen Stromhaushalt in Wien (3.500 kWh pro Jahr) bedeutet dies jährliche Mehrkosten von rund 42 Euro, für einen durchschnittlichen Gaskunden (15.000 kWh pro Jahr) von rund 30 Euro pro Jahr, rechnet die Arbeiterkammer Wien in einer Aussendung vor.

Die Unternehmen begründen diese Tariferhöhungen mit gestiegenen Großhandelspreisen und den Auswirkungen der Trennung der Strompreisgrenze zwischen Österreich und Deutschland. Tatsächlich lässt sich ein allgemeiner Anstieg der Energiepreise auf Großhandelsebene beobachten. "Allerdings sollte den Preissteigerungen genauer auf den Zahn gefühlt werden", so Christa Schlager, Leiterin der AK Wirtschaftspolitik.

Wettbewerbsrechtliche Prüfung gefordert

Auffällig für die AK ist, dass Strompreissenkungen auf den Großhandelsmärkten in der Vergangenheit nur sehr zögerlich und nicht in voller Höhe an die Haushaltskunden weitergegeben wurde. Preiserhöhungen werden hingegen sehr rasch und umfangreich an die privaten Haushalte weitergereicht.

Die AK fordert daher die zuständigen Aufsichtsbehörden – E-Control und Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) – auf, die neuen Entwicklungen auf den Strom- und Gasmärkten wettbewerbsrechtlich unter die Lupe zu nehmen.

"Die letzte Sektorenuntersuchung der Bundeswettbewerbsbehörde für Strom und Gas ist bereits 13 Jahre her. In der Zwischenzeit hat sich die Welt der Energieerzeugung schon mehr als einmal gedreht und grundsätzlich geändert", so die Arbeiterkammer: "Es ist daher mehr als dringend an der Zeit, die Erhöhungen der Energiepreise nicht nur zu beobachten, sondern die Ursachen der Erhöhungen zu überprüfen." (red)