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AK und ÖGB fragen jetzt: "Wie soll Arbeit?"

Heute Redaktion
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Norbert Schnedl, Erich Foglar, Rudolf Kaske und Erwin Zangerl (v.l.)
Norbert Schnedl, Erich Foglar, Rudolf Kaske und Erwin Zangerl (v.l.)
Bild: Fischer

"Wie soll Arbeit ?", fragen AK und ÖGB ganz nach dem Vorbild so mancher Werbe-Slogans. Aus den Antworten soll ein Aktionsplan geschmiedet werden, um die Arbeitswelt zu verbessern.

Die Arbeiterkammer (AK) und der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) starten gemeinsam die „größte Kontaktoffensive der Arbeitnehmer in den letzten Jahrzehnten". Münden soll die Befragung in ein Aktionsprogramm, wie AK-Präsident Rudolf Kaske in einer Pressekonferenz am Freitag erklärte.

Unterstützung erhielt Kaske von ÖGB-Präsident Erich Foglar, Erwin Zangerl, dem Präsidenten der AK Tirol und von Norbert Schnedl, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst. Sie wollen nun „eine neue Art einer Initiative starten, die es in dieser Form in einer Interessenvertretung noch nie gegeben hat".

Sieben Schwerpunkte

Laufen wird die Kampagne unter dem grammatikalisch durchaus bedenklichen Titel „Wie soll Arbeit?" und sieben Schwerpunkte haben: Arbeitszeit, Lohn- und Sozialdumping, Gleicher Lohn für gleiche Leistung, Wohnen, Digitalisierung, Pensionen und Soziale Sicherheit.

Gefragt wird, ob der 12-Stunden-Tag auch künftig die Ausnahme bleiben und sämtliche Zuschläge erhalten bleiben sollen, ob die gleiche Entlohnung von Frau und Mann in ganz Österreich durchgesetzt werden soll oder ob eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters „abgewehrt" werden soll. Enthalten ist auch ein Serviceteil, in dem die AK fragt, welche Leistungen der Kammer den Mitgliedern besonders wichtig sind.

Der Fragebogen

Eingeladen sind alle ArbeitnehmerInnen in Österreich – auch wenn sie sich gerade in Karenz befinden, auch wenn sie gerade eine andere Stelle suchen. In den Mitgliederzeitschriften von AK oder ÖGB wird dazu aufgerufen, einen Fragebogen auszufüllen – egal ob auf einer Postkarte oder auf der Webseite www.wie-soll-arbeit.at oder unter #wiesollarbeit auf Twitter.

Dass nicht eruiert wird, ob den Arbeitnehmern die Höhe der AK-Umlage (0,5 Prozent) recht ist, verteidigte Kaske damit, dass man erst jüngst eine repräsentative Umfrage unter 5.000 Personen durchgeführt hatte und keine der befragten Gruppen dabei gemeint habe, dass der Beitrag nicht passe. Diese Frage hat insofern Relevanz, als die Regierung den Kammern vorgegeben hat, hier Einsparungen vorzunehmen. Ansonsten könnte gesetzlich eingegriffen werden.

Erste Ergebnisse im Juni



Die Fragebögen werden von Ifes analysiert. Der Input, der aus anderen Kontakten mit den Beschäftigten stammt, wird ebenfalls berücksichtigt. Erste Ergebnisse sollen bereits im Juni beim ÖGB-Bundeskongress und bei der Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer präsentiert werden.

(red)