Niederösterreich

Akademiker-Paar wegen Waffen und Nazi-Chats verurteilt

Ein gut situiertes Paar aus NÖ, stolze Eltern einer Teenager-Tochter, mussten wegen Wiederbetätigung in Wr. Neustadt auf die Anklagebank.

Das angeklagte Ehepaar mit Anwalt Normann Hofstätter
Das angeklagte Ehepaar mit Anwalt Normann Hofstätter
Trimmel Sascha

Vor ein Schwurgericht mussten am Dienstag ein Ingenieur und eine Akademikerin (beide 54) aus Niederösterreich, beide mit guten Jobs, Eltern einer Tochter im Teenageralter.

Hund mit Hakenkreuz

Laut Anklage soll der 54-Jährige zahlreiches Kriegsmaterial und verbotene Schusswaffen gehortet und via Chats Bilder von einem Hund mit Hakenkreuzschleife und erhobener, rechter Pfote oder Adolf Hitler mit Fußball und dem Text „Endlich einer der Gas gibt“ und ähnliche Fotos und Texte an Gleichgesinnte verschickt haben.

1/4
Gehe zur Galerie
    Das angeklagte Ehepaar mit Anwalt Normann Hofstätter
    Das angeklagte Ehepaar mit Anwalt Normann Hofstätter
    Trimmel Sascha

    Im Zuge von groß angelegten Ermittlungen im Sumpf von braunen Sympathisanten im Vorjahr soll die Polizei dann unter anderem auf das Pärchen gestoßen sein.

    Der passionierte Jäger und Sammler sowie Vater einer Teenager-Tochter bekannte sich schuldig, sie wusste von nichts, hatte aber zum Beispiel Nazibilder in der Werkstatt gesehen – dies reichte offenbar für eine Anklage.

    Auch Anwalt Normann Hofstätter meinte auf Nachfrage dazu: "Er war ein Sammler und leider in diesem Fall nicht sehr gescheit, sie war seine Ehefrau und machte im Prinzip nichts."

    Die Geschworenen hielten das Ehepaar nach vier Stunden Beratung für schuldig. Die Strafhöhe: Zwei Jahre bedingte Haft für den Ingenieur, 18 Monate bedingt für die Magistra (nicht rechtskräftig).

    Übrigens: Die Tochter war damals knapp unter 14 Jahre und somit nicht deliktsfähig.

    An der Unterhaltung teilnehmen