In Zeiten von Corona ist alles anders – "alles Walzer" wird es etwa nicht heißen im Februar 2021 in der Wiener Staatsoper. Denn der Opernball wurde abgesagt. "Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", meinte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im September, aber es wäre "verantwortungslos, den Ball in gewohnter Art und Weise abzuhalten". "Wir wissen natürlich um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung dieser Veranstaltungen über die Grenzen Österreichs hinaus", ergänzte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). "Aber angesichts des besorgniserregenden Anstiegs bei den Covid-Erkrankungen muss der Schutz der Gesundheit Vorrang haben."
Auch der Jägerball, das Theresianisten-Picknick, der Concordia Ball, der Ärzteball, der Ball der Altkalksburger, der Ball der Offiziere, der Ball der Pharmazie und der Juristenball werden unter anderem nicht stattfinden. Weitere Veranstaltungen wurden ebenfalls abgesagt. Doch zumindest ein Ball dürfte stattfinden: der Akademikerball, vormals Burschenschafterball.
Auf der Website wirbt man nach wie vor mit einer "rauschenden Ballnacht in den imperialen Prunksälen der Wiener Hofburg". Es soll ein "Abend voll Glanz, Glamour und Tradition" werden: "Prächtig dekorierte Räume, beschwingte Melodien vom Walzer bis zum Jazz." Besonders bemerkenswert ist es, weil der Ball auch viele "Alte Herren" aus Deutschland anzieht. Von Reisen wird seitens aller Regierungen mit Hinblick auf die steigenden Corona-Zahlen abgeraten. Die Tickets für den Akademikerball sollen bald in den Vorverkauf gehen.