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Jetzt ist es fix: Opernball abgesagt
Nachdem bereits mehrere Bälle im Winter abgesagt wurden, kann auch der Opernball im kommenden Februar nicht stattfinden.
Der Wiener Opernball wird wegen der Corona-Pandemie 2021 nicht stattfinden. Die Regierung wird die Absage aufgrund der Infektionszahlen am Mittwoch in der Ministerratssitzung beschließen.
"Entscheidung nicht leicht gefallen"
"Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", meinte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), aber es wäre "verantwortungslos, den Ball in gewohnter Art und Weise abzuhalten".
Schon bei der Pressekonferenz vergangene Woche betonte der Kanzler, dass es für Tanzveranstaltungen in diesem Winter nicht gut aussehe. "Die Tatsache, dass gerade Feste und Feiern ein Ort der Ansteckung sind, veranlassen uns zur Absage", so Kurz.
"Wir wissen natürlich um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung dieser Veranstaltungen über die Grenzen Österreichs hinaus", sagte Kogler. "Aber angesichts des besorgniserregenden Anstiegs bei den Covid-Erkrankungen muss der Schutz der Gesundheit Vorrang haben."
Der Opernball wäre für 11. Februar geplant gewesen. "Der Opernball hat eine sehr lange Vorlaufzeit und wir können derzeit nicht davon ausgehen, dass eine Veranstaltung mit 7.000 Personen im Haus, mit Musik, Tanz und ausgelassener Stimmung, am 11. Februar durchführbar sein wird", argumentierte auch die Grüne Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.
"Aus Sicherheitsgründen musste der Opernball abgesagt werden, das war eine gemeinsame Entscheidung, die wir als Regierung gemeinsam tragen", führte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Mittwoch vor dem Ministerrat aus. "Wir wissen, wenn viele Menschen auf engem Raum feiern und tanzen, dass das jetzt im Moment einfach nicht möglich ist."
Absagenflut
Die heurige Ballsaison wird wohl komplett ins Wasser fallen. Vor wenigen Tagen wurden bereits andere traditionelle Veranstaltungen, wie etwa der Jägerball, der Ärzteball oder der Concordiaball abgesagt, "Heute" berichtete.
"Solange die Fallzahlen hoch, zuverlässige, schnelle und kostengünstige Tests und/oder eine Impfung nicht verfügbar sind, halten die Veranstalterinnen und Veranstalter die Umsetzung eines Balles für nicht verantwortbar", erklärte das Komitee der Wiener Nobel- und Traditionsbälle.
Mit den geltenden Einschränkungen dürften etwa nur Personen, die im selben Haushalt leben, miteinander tanzen. Außerdem müsste zu allen anderen Gästen ein Meter Abstand eingehalten werden. "Dies steht der Grundidee eines Balls entgegen und ist kaum vorstellbar. Uns ist die Entscheidung aber natürlich sehr schwergefallen", so die Sprecherin.
Die Wiener Ballsaison ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Vergangenes Jahr wurden Berechnungen der Wirtschaftskammer zufolge durch die 520.000 Ballbesucher Umsätze in der Höhe von 151 Millionen Euro gemacht.