Wien

AKH-Patientin am Boden abgelegt – Tochter packt aus

Wiener Oppositionsparteien und einige Medien wittern einen "AKH-Skandal". Gesundheitsstadtrat Hacker klärt auf, was dahinter steckt. 

Leo Stempfl
Die Causa um einen vermeintlichen AKH-Skandal ist eine Facette reicher.
Die Causa um einen vermeintlichen AKH-Skandal ist eine Facette reicher.
Denise Auer

Es waren verstörende Bilder, die einigen Medien zugespielt und von Politikern der Wiener FPÖ und ÖVP thematisiert wurden. Sie zeigen angeblich katastrophale Zustände am Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Die Versorgung von akuten Notfällen sei dort so schlecht, dass Patienten kurzerhand auf dem Gang abgelegt werden und dort über Nacht ausharren müssten.

Die FPÖ forderte aufgrund dieses "menschenverachtenden AKH-Skandals" den sofortigen Rücktritt von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. "Wenn Menschen derart unwürdig in den Wiener Spitälern behandelt werden, dann kann man nicht mehr zur Tagesordnung übergehen", sagte Dominik Nepp in Bezug auf die Fotos, auf denen insbesondere eine ältere Dame zu sehen war.

Tochter ist empört

Die Bilder und Vorwürfe gingen auch an der Tochter jener Dame nicht vorbei. Die Wienerin hat sich an Gesundheitsstadtrat Hacker gewandt und in weiterer Folge mit ihm telefoniert. Sie hat entscheidende Details zu der Causa beizutragen.

"Es handelt sich dabei um meine Mutter, die nach einigen Stürzen operiert wurde und zu ihrer Sicherheit in der Nacht auf einer Matratze geschlafen hat, da sie sehr agil ist und immer wieder aus ihrem Bett aufstehen wollte", erklärt Elisabeth P. "Es war außerdem die ganze Zeit ein Zivildiener bei ihr zur Sitzwache." Das deckt sich mit den Schilderungen des Personals.

Besonders ärgert sich die Tochter über "diese ganzen Verunglimpfungen und nicht der Wahrheit entsprechenden Meldungen von Herrn Mahrer und aus der FPÖ". Es gehe nur um Stimmenfang, keiner dieser Männer habe sich die Situation im AKH je angesehen. Zudem kritisiert sie jene Medien, die diese Fotos ohne Zustimmung der Betroffenen veröffentlicht haben, zumal diese bereits über ein Monat alt sind.

Hacker zeigt Verständnis 

Peter Hacker, als jemand, der im eigenen Umfeld Personen mit Demenzerkrankungen hat, zeigt in einem Facebook-Posting Verständnis. "Der Umgang mit dementen Patient:innen im Spital und Pflegeheim ist für unsere Mitarbeiterinnen immer eine besondere Herausforderung - noch größer dann, wenn ein Unfall passiert und der/die Patient:in gar nicht versteht, was um sie/ihn herum dann in der Behandlung passiert", schreibt er.

Darum sei die gewählte Vorgangsweise an der Notfallabteilung gut und verständlich, auch wenn das Bild verstörend sein mag. "Daher bedanke ich mich hier auch ausdrücklich bei unseren Mitarbeiterinnen in der AKH-Notfallabteilung für Ihren täglichen Einsatz, ihr Können und ihre Bereitschaft, jeden Tag aufs Neue um die Gesundheit ihrer Patientinnen zu kämpfen."

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