Wien

Aktivisten blockieren Lkw-Werk in Wien – 21 Festnahmen

Dutzende prokurdische Aktivisten haben am Montag das Militärfahrzeugwerk von Rheinmetall MAN Military Vehicles in Wien-Liesing blockiert.

Heute Redaktion
Teilen
Großes Polizeiaufgebot in Wien-Liesing
Großes Polizeiaufgebot in Wien-Liesing
Leserreporter

Über mehrere Stunden haben rund 60 prokurdische Aktivisten ein Militär-Lkw-Werk von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) in Liesing mit einer Sperre und Kundgebung blockiert. Der Protest war jedoch nicht angemeldet. Wie die Polizei bekannt gab, wurden elf Männer und zehn Frauen festgenommen.

Grund für die Blockade waren offenbar die Exporte der Lkws. Die Transporter seien bisher in 62 Länder exportiert worden, darunter auch in die Türkei, teilte die Kurdistan-Solidaritätskampagne "Rise Up 4 Rojava" in einer Aussendung mit.

"In Wien-Liesing dürfen keine Fahrzeuge mehr produziert werden, deren Einsatz Menschen das Leben kosten, verbrecherische Regime, wie jenes von Recep Tayyip Erdogan unterstützen, die ökologischen Existenzgrundlagen der betroffenen Bevölkerung zerstören und die Klimakrise weiter befeuern", forderte die Initiative.

WEGA im Einsatz

Die Kundgebung sei nicht angemeldet gewesen und daher aufgelöst worden, erklärte die Polizei. Einige Aktivisten seien auf das Dach geklettert und hätten ein Transparent gehisst. 21 Personen wurden festgenommen. Sie hätten sich geweigert zu gehen und ihre Identität preiszugeben, teilte ein Sprecher der Polizei mit.

Gegen einen Aktivisten wurde Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, er soll einen Mitarbeiter beim Schließens des Werkstores leicht verletzt haben, berichtet "ORF Wien". Die Aktion startete gegen 6.30 Uhr und wurde nach rund vier Stunden aufgelöst. Die Sondereinheit WEGA unterstütze den Einsatz.

Unternehmen weist Vorwürfe zurück

Rheinmetall wies "falsche Behauptungen wie zum Beispiel in Bezug auf angebliche Lieferungen von RMMV-Fahrzeugen in die Türkei" gegenüber der APA zurück und bezog sich dabei auf den Vorwurf illegaler Exporte. "Es gibt keine Umgehung österreichischen Rechts. Solche Vorwürfe sind absurd und völlig abwegig. Selbstverständlich hält die RMMVÖ den strengen gesetzlichen Rahmen ein, der in Österreich auch in auch in Bezug auf Exporte vorgegeben ist", hieß es in einer Erklärung des Unternehmens. Die Zutrittsblockade sei "nicht akzeptabel".

1/4
Gehe zur Galerie
    Großes Polizeiaufgebot in Wien-Liesing
    Großes Polizeiaufgebot in Wien-Liesing
    Leserreporter
    Mehr zum Thema