Politik

Slowakei verschiebt Start von AKW Mochovce

Die Slowakei verschiebt den Betriebsbeginn des von Österreich scharf kritisierten 3. und 4. Blocks des Atomkraftwerks Mochovce.

Heute Redaktion
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Wie der Chef der Betreiberfirma Slovenske Elektrarne (SE), Branislav Strycek, am Montag in Bratislava mitteilte, wird sich die Inbetriebnahme der Blöke 3 und 4 des Atomkraftwerks noch weiter verzögern.

Der dritte Reaktor sollte planmäßig im Juni an den Start gehen, wegen erwarteter Einsprüche gegen die Betriebsgenehmigung – allen voran aus Österreich – wird es nun aber zumindest bis November 2019, wenn nicht sogar bis März 2020, dauern.

Österreich begrüßt Verschiebung

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) meinte angesichts der Entscheidung aus der Slowakei zur APA, es sei "ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wir werden allerdings nicht locker lassen, bis alle unsere Sicherheitsbedenken geklärt sind." Von einem "wichtigen Etappensieg" sprach Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner freute sich über die Verschiebung. Sie sieht darin einen "wichtigen Teilerfolg für Österreichs Sicherheit".

AKW Mochovce:
Über den Bau den Kernkraftwerks, das nahe dem slowakischen Dorf Mochovce zwischen den Städten Nitra und Levice rund 120 Kilometer von Bratislava entfernt liegt, wurde von der damaligen tschechoslowakischen Regierung 1978 entschieden. Der Bau begann 1985.

Das Kernkraftwerk besteht aus zwei in Betrieb befindlichen Blöcken mit einer Leistung von jeweils rund 440 MW, sowie zwei in Bau befindlichen Blöcken.

Am 5. März 1993 wurde am gesamten Kernkraftwerk ein Baustopp angeordnet, der alle vier Blöcke betraf. Der Bau von Block 1 und 2 wurde am 14. Mai 1996 reaktiviert, der Bau von Block 3 und 4 am 11. Juni 2009.

Für 2019 ist die Inbetriebnahme der beiden weiteren Reaktoren geplant.

Ursprünglich sollten die beiden Blöcke 3 und 4 des Atomkraftwerks schon 2012 und 2013 in Betrieb gehen. Der slowakische Ministerpräsident Peter Pellegrini betonte im Zuge der Debatte um Sicherheitsbedenken stets, dass die Reaktoren nun bei vollständig gewährleisteter Sicherheit in Betrieb gehen würden.

(ek)