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Al-Kaida an Entführung von Dominik beteiligt

Heute Redaktion
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Die österreichische Jemen-Geisel Dominik Neubauer ist frei und befindet sich mit den beiden verschleppt gewesenen Finnen im Wiener Heeresspital in Stammersdorf. Ob und wieviel der österreichische Staat für die Freilassung bezahlt hat, ist nach wie vor unklar.

Die und befindet sich mit den beiden verschleppt gewesenen Finnen im Wiener Heeresspital in Stammersdorf. Laut dem finnischen Ehepaar wurden die Geiseln von den Kidnappern gut behandelt. Laut Medienberichten hat die Al Kaida bei der Entführung mitgewirkt.

"Das Essen und Wasser waren gut und wenn nötig bekamen wir Medikamente", ließ das befreite Ehepaar Atte und Leila K. am Freitag bei einer Pressekonferenz in Helsinki vom dortigen Außenministerium mitteilen. Das Ehepaar war am Vormittag in einer Privatmaschine aus Wien zurückgekehrt, wo man sie gemeinsam mit dem befreiten Österreicher Dominik N. zunächst hingebracht hatte.

Al-Kaida beteiligt

Nach Angaben jemenitischer Medien hat das Terrornetzwerk Al-Kaida bei der Entführung des Österreichers Dominik N. im Jemen seine Hände im Spiel gehabt. N. und das ebenfalls entführte finnische Pärchen seien im Stammesgebiet der Hawf an der jemenitisch-omanischen Grenze von radikalen Islamisten festgehalten worden. Der Stamm hätten sich aber auf Druck des Oman, der in dem Fall vermittelte, gegen die Entführer gewandt, so die "Yemen Times".

Entführer festgenommen

Dem Bericht zufolge seien die Ausländer von ihren Entführern in verschiedenen Stammesgebieten festgehalten worden, bis sie ins Grenzgebiet zum Oman kamen. Die Entführer befänden sich nun im Gewahrsam der jemenitischen Behörden, heißt es. Auch in einem früheren Bericht der "Yemen Post" war davon die Rede, die Entführten befänden sich in der Hand von Al-Kaida.

Wieviel zahlte Österreich?

Vizekanzler, Außenminister Michael Spindelegger (V) hat der Regierung und dem Sultan des Oman, Qaboos bin Said Al Said, für ihre Vermittlung gedankt, die zur Freilassung des im Jemen 139 Tage lang entführten Österreichers Dominik Neubauer und zweier Finnen führte.

Spindelegger: "Humanitäre Lösung"

Im Frühjournal auf "Ö1" sprach Spindelegger von einem "sehr komplizierten" und "lange dauernden" Fall. Auf die Frage, um wen es sich bei den Kidnappern gehandelt habe, antwortete Spindelegger, österreichische Stellen seien nicht unmittelbar in Kontakt zu den Entführern gestanden.

Es seien daher auch keine unmittelbaren Forderungen an Österreich gestellt worden. Der Außenminister bekräftigte, dass kein Lösegeld gezahlt worden sei. Man habe sich bemüht, eine "humanitäre Lösung" ohne die Zahlung von Lösegeld zu finden. "Das ist uns auch gelungen."

Was Spindelegger unter einer "humanitären Lösung" verstand, führte der ÖVP-Chef aber nicht weiter aus, was Spielräume für Spekulationen lässt. Auch Vertreter Finnlands betonten, dass kein Lösegeld an die Entführer gezahlt worden sei.

Heeresspital ist Sperrzone

Während die beiden Finnen heute Freitag das Heeresspital in Wien in Richtung Heimat verlassen dürfen, wird Dominik Neubauer noch ein paar weitere Tage in ärztlicher Obsorge bleiben. Er werde psychologisch betreut und es gehe ihm gut, heißt es.

Nähere Informationen werden aber noch nicht preis gegeben. Das Spital im 21. Wiener Bezirk ist eine Sperrzone. Rekruten des Bundesheeres bewachen den Eingang. Niemand darf hinein, schon gar keine Medienvertreter.