Wahlen in Deutschland

Alarm-Schrei der Wirtschaft – Warnung vor AfD-Politik

Der EU-feindliche Kurs und die Haltung gegen Migration der rechtspopulistischen Partei machen der deutschen Wirtschaft Sorgen.
20 Minuten
21.02.2025, 12:44

Die Bundestagswahl steht kurz bevor. Am Sonntag (23. Februar) sind 59,2 Millionen Deutsche zur Wahl aufgerufen. Die Popularität der rechtspopulistischen Partei AfD scheint dabei auch Teilen der deutschen Wirtschaft Sorgen zu bereiten. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat deswegen nun im Auftrag der Unternehmensinitiative "Vielfalt ist Zukunft" eine Studie veröffentlicht.

"Die wirtschaftspolitischen Ideen der AfD sind für die Wirtschaft schädlich und würden in der Umsetzung einen massiven Wohlstandsverlust bedeuten", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, anlässlich der Veröffentlichung.

So sieht die Wirtschaftspolitik der AfD aus

In ihrem Wahlprogramm schreibt die Partei, sie wolle den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken. "Technologievorgaben, Auflagen und Verbote setzen den marktwirtschaftlichen Wettbewerb in Teilen außer Kraft." Auch die Unternehmenssteuern seien zu hoch.

Im Punkt Klimapolitik will die AfD ebenfalls einiges ändern, was die Wirtschaftspolitik beeinflussen könnte. So setzt sie etwa auf eine Verlängerung der Kohlekraftwerke und den Wiedereinstieg in die Atomkraft.

Auch die EU kommt bei der AfD nicht gut weg. Ein Austritt steht aber nicht mehr auf dem Programm. Stattdessen fordert sie nun eine "neu zu gründende europäische Wirtschafts- und Interessensgemeinschaft".

Noch im Wahlprogramm zu finden, ist die Kritik am Euro und der Wunsch nach der "Wiedereinführung einer nationalen Währung". Kanzlerkandidatin Alice Weidel ist jedoch auch von dieser Position in den letzten Wochen abgerückt.

Das kritisiert das IW

Die Haltung der Partei gegenüber der EU und dem Euro bezeichnete Müller als "gefährlich und wachstumsvernichtend". Auch gegen die klimapolitischen Positionen der AfD äußert sich Müller. "Wer den Klimawandel leugnet und Zukunft nicht als Chance versteht, besiegelt den langfristigen wirtschaftlichen Abstieg."

Den größten Kritikpunkt sieht die Studie aber in der Migrationspolitik der Partei. Um die demografische Krise in Deutschland auszugleichen, sei das Land auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen. Bereits heute trugen 6,7 Millionen ausländische Beschäftigte mit 13,2 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei.

Speziell in Ostdeutschland, wo die AfD besonders stark ist, hätten ausländische Arbeitskräfte das Wirtschaftswachstum unterstützt. "Ohne Drittstaaten-Zuwanderung hätte es hier keine Zuwächse bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in den vergangenen Jahren gegeben", so das IW.

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