Oberösterreich

Alarmierender Trend – so viele Alko-Unfälle wie nie

Corona hat tiefe und vor allem gefährliche Spuren hinterlassen: In Österreich gab es heuer so viele Alko-Unfälle wie überhaupt noch nie.

Tobias Prietzel
Ein Extrembeispiel: Alkohol wird während der Fahrt konsumiert. (Symbolbild)
Ein Extrembeispiel: Alkohol wird während der Fahrt konsumiert. (Symbolbild)
iStock

Die Zahlen sind besorgniserregend und vor allem ältere Menschen betroffen: 2.799 Senioren (ab 65 Jahren) sind in den ersten sechs Monaten 2022 auf den Straßen verunglückt.

Die Statistik Austria zieht einen alarmierenden Vergleich: Die Anzahl der Verkehrsunfälle von Älteren hat sich verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021 um 22 Prozent erhöht. Es handelt sich um den höchsten Wert seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen vor mittlerweile 30 Jahren.

Ebenfalls ein trauriger Anstieg: Die Zahl der älteren Getöteten erhöhte sich gleich um 63 Prozent auf 57. Quer durch alle Altersgruppen starben 191 Menschen – ein Plus von 26 Prozent.

Worauf die Statistiker noch hinweisen: Acht Prozent aller Unfälle im Straßenverkehr mit Personenschaden passierten im Zusammenhang mit Alkohol. In den vergangenen drei Jahrzehnten waren es noch nie so viele. 15 Personen starben österreichweit.

 Die meisten Alko-Unfälle sind im Burgenland passiert (zwölf Prozent). Auf den Plätzen folgen die Steiermark und Vorarlberg mit jeweils neun Prozent).

Die Aufzeichnungen der Statistik Austria machen auch deutlich, dass es lebensrettend sein kann, als Radfahrer einen Kopfschutz zu tragen. Von Jänner bis Juni verunglückten 23 Radler und damit genauso viele wie im Vorjahreszeitraum tödlich. Nur 22 Prozent von ihnen trugen beim Unfall einen Helm.

Mit 40 Prozent lag im Vergleich dazu der Anteil jener, die bei den verletzten Pedalrittern ihren Kopf schützten, deutlich höher.

Häufiger Griff zur Flasche

Angesichts der zahlreichen Unfälle in betrunkenem Zustand machen Sucht-Experten darauf aufmerksam, dass in Krisenzeiten öfter zur Flasche gegriffen wird. Die Anlaufstellen für Alkoholkranke seien "nach wie vor überfüllt", erklärt der Mediziner Kurosch Yazdi-Zorn vom Linzer Kepler Universitätsklinikum gegenüber dem ORF Oberösterreich.

Es sei grundsätzlich so, dass sehr viele Menschen Alkohol trinken würden, um Stress zu bewältigen, so Yazdi-Zorn. Die Belastung steige in Zeiten allgemeiner Verunsicherung an und damit auch der Konsum.

Aus den ersten Jahren der Pandemie lasse sich bereits eines sicher sagen: Bei Menschen, die in dieser Zeit besonders unter Einsamkeit gelitten haben, sei es häufiger zu Rückfällen gekommen, sagt der Experte.

Betrunken gegen Baum gekracht

In Bezirk Steyr- Land ist vor wenigen Tagen ein betrunkener Lenker gegen einen Baum gekracht. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden.

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