In der Mannheimer Innenstadt hat ein Autofahrer am Montag eine tödliche Amokfahrt verübt. Der 40-jährige Alexander S. raste mit einem Ford Fiesta gezielt in eine Menschenmenge, tötete dabei eine 83-jährige Frau und einen 54-jährigen Mann, mehrere weitere Personen wurden verletzt.
Der mutmaßliche Täter, ein Deutscher, der ursprünglich aus Rheinland-Pfalz stammt, wurde schwer verletzt festgenommen. S. ist in Ludwigshafen wohnhaft. Laut der "Welt" schoss er sich bei seiner Festnahme mit einer Schreckschusspistole in den Mund und befindet sich im Universitätsklinikum Mannheim in kritischem Zustand.
Auf dem Armaturenbrett des Autos fanden die Beamten auch einen Zettel – darauf standen mathematische Berechnungen zum Bremsweg. Offenbar hatte der Todes-Lenker seine Fahrt minutiös geplant und auch berechnet. Auf dem Zettel ist am oberen Ende ein lachendes Gesicht unscharf zu erkennen, sowie zwei Herzen.
Alexander S. war den Behörden zwar bekannt, galt jedoch nicht als Extremist oder Terrorverdächtiger. Staatsanwalt Romeo Schüssler erklärte, dass er einige Vorstrafen hat, die lange zurückliegen. Dazu gehören eine Körperverletzung, für die er vor mehr als zehn Jahren eine kurze Freiheitsstrafe verbüßte, sowie ein Fall von Trunkenheit im Verkehr. Zuletzt wurde er 2018 wegen eines Hasskommentars auf Facebook zu einer Geldstrafe verurteilt.
Laut Staatsanwalt Schüssler gibt es "konkrete Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Täters". Eine politische Motivation könne nach bisherigen Erkenntnissen ausgeschlossen werden, sagte er auf einer Pressekonferenz am Montagabend.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Landschaftsgärtner unter anderem Mord vor. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen zweifachen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes eingeleitet, wie Schüssler weiter erklärte.