Dieser Mann erlebte den reinen Horror. Eli Sharabi verlor seine Frau und seine Töchter – sie wurden von Hamas-Terroristen getötet, wie 1.200 weitere auch. Eli selbst wurde am 7. Oktober 2023 von den Hamas-Schlächtern nach Gaza entführt und in einem feuchten, kalten Tunnel 16 Monate lang unter schlimmsten Umständen gehalten.
Vor kurzem kam Sharabi im Rahmen eines sogenannten Geisel-Deals frei. Wenige Geiseln werden von der Hamas freigegeben, dafür muss Israel Hunderte Palästinenser aus Gefängnissen freilassen. Darunter sind auch viele Terroristen.
Jetzt hat Sharabi ein erstes Interview gegeben Er erzählt von den Leiden in Gefangenschaft: "Die ersten drei Tage bin ich die ganze Zeit gefesselt: Meine Arme hinter dem Rücken und auch meine Beine sind mit Seilen, die mir ins Fleisch schneiden verbunden. Ich habe unter Tags nur ganz wenig Wasser und Essen bekommen. Ich kann mich erinnern, ich konnte nicht einschlafen wegen der Schmerzen. Immer wieder bin ich in Ohnmacht gefallen, da war ich drei Stunden einfach weg."
Die ehemalige Geisel schildert die fast 500 Tage des Grauens in einem Interview mit dem israelischen TV-Sender Channel Keshet 12.
Der Hunger ist einer der ganz großen Leiden: "Weißt du, was es bedeutet einen Kühlschrank aufzumachen? Das bedeutet alles. Ein freier Mensch zu sein und eine Frucht aus dem Kühlschrank zu nehmen, oder Gemüse, ein Ei oder Wasser. Ein Stück Brot. Davon träumt man jeden Tag in Gefangenschaft. Es ist dir egal, ob du verprügelt wirst – und du wirst geschlagen, sie brechen dir die Rippen. Aber das ist mit völlig egal. Hauptsache ich bekomme noch eine halbe Pita (kleines Fladenbrot)."
Er versucht dann den extremen Hunger zu beschreiben: "Du glaubst, dein Magen pickt auf deinem Rücken. Dein Bauch wölbt sich stark nach innen. Dann kommt die Phase, bei der du nicht mehr glaubst, dass es deinem Körper passieren kann."
Was bekam man als Geisel? "In den ganz schlimmen Phasen bekommt man einmal pro Tag eine Schüssel mit Nudeln. Das wars. Das sind etwa 250 oder 300 Kalorien. Das ist ein Zehntel, von dem, was ich brauchen würde. Wenn das ein, zweimal passiert, ist das nicht schlimm. Aber das dauerte bei uns ein halbes Jahr. Jeden Tag das Gleiche."
Und dann beginnt man immer wieder nach mehr Essen zu betteln: "Dann geschieht es, dass sie dir eine trockene Dattel hinwerfen. Das ist für die das beste Essen der Welt."
Immer wieder stockt Harabi in seinen Schilderungen. Es ist schwer für ihn das alles wieder in Gedanken durchzumachen. Das ist der Grund, warum er sich durchquält: "Wir dürfen niemanden dort zurücklassen. Jede Minute, als ich im Tunnel gefangen war, habe ich mir gedacht, 'vielleicht heute, vielleicht heute'."
Er kam schließlich frei, aber andere eben noch nicht: "Ich habe dort vor 14 Monaten eine andere Geisel getroffen, er ist noch immer dort. Alon Ohel habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Wir haben uns gegenseitig aufgebaut, unterstützt – Tag und Nacht waren wir gemeinsam. Ich weiß alles über ihn, seine Familie. Wie kann ich ihn dort allein lassen?"
Jetzt ist Alon Ohel ganz alleine im Tunnel der Hamas-Terroristen: "Als mich die Terroristen abholten zur Freilassung, hat er mich gepackt und wollte nicht mehr loslassen. Das war ein schlimmer Moment. Er sagte, er freut sich für mich. Ich habe ihm versprochen, dass ich ihn nicht dort lasse., dass ich für ihn kämpfen werde. Deswegen spreche ich jetzt über diese schlimme Zeit."