Österreich

Opfer von See-Killer in Wien beerdigt

Jetzt ist sie wieder bei ihrem Kind: Die Tote aus dem Neusiedler See wurde am Zentralfriedhof zu Grabe getragen.

Heute Redaktion
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Bei brütender Sommerhitze wurde nun das Opfer eines der kaltblütigsten österreichischen Verbrechen jüngerer Vergangenheit bestattet: Im schlichten Holzsarg und engsten Kreis fand Zsuszanna S. († 28) am Wiener Zentralfriedhof die letzte Ruhe. Sie soll – wie berichtet – von Alfred U. (63) Ende März getötet, zerstückelt und im Neusiedler See versenkt worden sein.

Geld für Überführung in Heimat reichte nicht

Warum sie sterben musste? "In der Hoffnung auf ein bisschen Zärtlichkeit gab ich ihr meine letzten 50 Euro. Im Schlafzimmer hat sie mich dann ausgelacht und lauthals zu schreien begonnen. Da habe ich zugedrückt – so lange, bis Ruhe war", so der mutmaßliche See-Killer.

Wochenlang suchten Taucher in Rust (Bgld.) nach den von ihm im See entsorgten Leichenteilen. Jene, die gefunden wurden, ließ die Mutter des Opfers (48) jetzt bestatten. Sie reiste dafür aus Rácalmás an – für eine Überführung in die ungarische Heimat reichte das Geld nicht aus.

Mutter ist noch immer tief bestürzt

"Ihr Wunsch war es aber auch, dass ihre Tochter neben ihrem toten Kind begraben wird", sagt Róbert Fridman, der Anwalt der Opferfamilie, zu "Heute". Bezahlt wurde die Zeremonie vom Staat Österreich und einem Nonnenorden.

Zsuszanna N., die ihrer getöteten Tochter Rosen in mehreren Farben auf das Grab legte, ist noch immer tief bestürzt. Sie kann nicht fassen, dass sie nach ihrer Enkelin – das Mädchen starb eine halbe Stunde nach der Geburt – auch ihre Tochter verloren hat.

"Ich würde ihn wahrscheinlich töten"

Voller Wut lässt sie dem Verdächtigen ausrichten: "Es ist besser für ihn, wenn wir uns niemals treffen. Sonst würde ich ihn wahrscheinlich töten …"

Alfred U. sitzt indes in Eisenstadt in einer Einzelzelle und wartet auf seinen Mordprozess. Der mehrfach vorbestrafte Gewalttäter liegt wegen eines Diabetikerfußes im Bett und liest täglich zwei Bücher aus der Häf'n-Bibliothek. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Die Videos: Tatrekonstruktion in Wien und Rust

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