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Aliyev-Anwalt: "Es war doch Mord"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters/Helmut Graf/Heute.at-Montage

Ein neues Gutachten soll die genauen Todesumstände von Rakhat Aliyev in der Justizanstalt Josefstadt klären. Der Star-Anwalt des Kasachen glaubt weiter nicht an einen Suizid. Ein neues Gutachten soll nun zeigen, dass Aliyev in seiner Zelle ermordet wurde.

Ein neues Gutachten soll die genauen Todesumstände von  Rakhat Aliyev  in der Justizanstalt Josefstadt klären. Der Anwalt des Kasachen, Manfred Ainedter, glaubt weiter nicht an einen Suizid. Ein neues Gutachten soll nun zeigen, dass Aliyev in seiner Zelle ermordet wurde.
Am 24. Februar 2015 wurde der ehemalige kasachische Botschafter Rakhat Aliyev erhängt in seiner Zelle gefunden. Ihm stand ein Mord-Prozess bevor. In seinem Blut wurden Spuren eines Betäubungsmittels entdeckt, welches in Österreich nicht verwendet wird.

Für die Behörden war nach der Obduktion klar, dass es sich um Selbstmord handelt. Doch für den deutschen Rechtsmediziner Bernd Brinkmann, der mit einem Gutachten beauftragt wurde, steht fest, dass es Mord war.

Aliyev sei durch eine so genannte "Perthes'sche Druckstauung" getötet worden. Dafür setzten sich der oder die Täter auf ihn und drückten ihm den Brustkorb zusammen. Dabei wurden ihm Nase und Mund zugehalten, was zu einem qualvollen Erstickungstod geführt habe. Erst nach seinem Tod wurde er aufgehängt. "Es handelt sich damit um eine Tötung durch fremde Hand", so das neue Gutachten.

Rakhat Alijev war einer der prominentesten Häftlinge des Landes. Viele Jahre gehörte er zum engsten Zirkel des kasachischen Autokraten Nursultan Nasarbajew, mit dessen Tochter Darigha er verheiratet war.

Alijev wurde Geldwäsche, Erpressung und Mord vorgeworfen. Gemeinsam mit zwei anderen Männern soll er zwei Angestellte seiner Bank, die ihn um Geld betrogen haben sollen, auf bestialische Weise umgebracht haben. Daher saß Alijev in Untersuchungshaft in der Josefstadt. Er hatte sich selbst gestellt und gesagt, dass er mit der Tat nichts zu tun habe. Die beiden anderen Männer wurden inzwíschen vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Twitter-Foto: Die Pressekonferenz in Wien


— Manfred Seeh (@MSeeh)