Vor einigen Jahren noch war es undenkbar. Im ersten Halbjahr 2025 haben Österreichs Brauereien satte 390 Millionen Liter Bier produziert. Das entspricht rund 780 Millionen "Krügerl". Immer öfter wird dabei alkoholfreies ausgeschenkt. Wie sn.at berichtet, liegt der Marktanteil von alkoholfreiem Bier derzeit bei knapp 4 Prozent. Karl Schwarz, Obmann des Brauereiverbands, rechnet allerdings damit, dass dieser Anteil bis zum Jahresende auf 6 Prozent steigt.
Der Grund für den starken Anstieg? Laut Schwarz ist es vor allem der demografische Wandel. Immer mehr junge Leute verzichten bewusst auf Alkohol. Gleichzeitig ist "die Generation der Biertrinker in einem Alter, in dem sie es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr können", so Schwarz. Viele greifen deshalb lieber zum alkoholfreien Bier. Im Vergleich mit unseren Nachbarländern hinken wir aber noch hinterher: In Tschechien und Deutschland liegt der Anteil von alkoholfreiem Bier laut Brauereiverband schon bei über 6 beziehungsweise 7 Prozent.
Obwohl der Absatz am Biermarkt deutlich zurückgegangen ist, trinken wir Österreicher in Summe ähnlich viel Bier wie im Vorjahr. Schwarz erklärt das so: Früher haben viele Deutsche im Grenzgebiet gern Dosenbier bei uns gekauft. Seit dem Einwegpfand tun sie das nicht mehr. Umgekehrt holen sich auch viele Österreicher, die nahe an der Grenze zu Deutschland oder Tschechien wohnen, ihr Bier jetzt lieber dort.
Mit Jahresbeginn wurde bei uns das Einwegpfand auf Getränke-Kunststoffflaschen und Metalldosen eingeführt. Damit soll verhindert werden, dass Müll einfach in der Natur landet. Der Pfand auf Bierflaschen ist von 9 auf 20 Cent gestiegen und hat den Markt ordentlich durcheinandergewirbelt.