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Alkolenker sorgten für Anstieg von Verkehrstoten

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

35.129 Unfälle (minus 0,6 Prozent im Vergleich zu 2010) mit 45.025 Verletzten (minus 1,8 Prozent) und 523 Toten (minus 5,3 Prozent): So lautet die Verkehrsunfallbilanz der Statistik Austria für das Jahr 2011 - und damit wurde ein neuer Tiefststand erreicht. Der Wermutstropfen: "Jeder zehnte Verkehrstote war Opfer eines Alko-Unfalls", sagte Peter Laimer von der Statistik Austria am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Negative Ausreißer gab es bei den getöteten Radfahrern, den Kindern und Zweiradfahrern.

35.129 Unfälle (minus 0,6 Prozent im Vergleich zu 2010) mit 45.025 Verletzten (minus 1,8 Prozent) und 523 Toten (minus 5,3 Prozent): So lautet die Verkehrsunfallbilanz der Statistik Austria für das Jahr 2011 - und damit wurde ein neuer Tiefststand erreicht. Der Wermutstropfen: "Jeder zehnte Verkehrstote war Opfer eines Alko-Unfalls", sagte Peter Laimer von der Statistik Austria am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Negative Ausreißer gab es bei den getöteten Radfahrern, den Kindern und Zweiradfahrern.

Im Schnitt ereignen sich täglich 96 Unfälle mit 125 Verletzten und 1,4 Toten, berichtete Laimer. Seit 2002 ist die Zahl der Unfälle und Verletzten um ein Fünftel gesunken, die Zahl der Verkehrstoten wurde beinahe halbiert. Die Zahl der Alkoholunfälle und der dabei Verletzten ist 2011 leicht gesunken (um 0,7 bzw. 1,0 Prozent). Mit 51 bei Alkoholunfällen Getöteten gab es aber wieder deutlich mehr als 2010 (plus 18 Tote).

Mehr Unfälle mit Kindern

Zugenommen haben die Unfälle mit Beteiligung von Kindern unter 14 Jahren (um 1,6 Prozent auf 2.713). 2011 wurden 13 Kinder im Straßenverkehr getötet, 2010 waren es zehn. Die Zahl der Verletzten ist bei den jüngsten Verkehrsteilnehmern hingegen leicht rückläufig (minus 1,0 Prozent auf 2.886). Die meisten Kinder (38 Prozent) verunglückten in Pkw (1.105), 93 Prozent waren dabei gesichert, 27 Prozent starben als Fußgänger (791) und 21 Prozent mit dem Fahrrad (604).

Mehr getötete Rad- und Motorradfahrer

2011 gab es ein Plus um 18,0 Prozent bei Unfällen mit Radfahrern, die Zahl der Getöteten stieg von 32 im Jahr 2010 auf 42. Besonders betroffen waren Menschen über 60 Jahre. Mit 3.441 Motorradunfällen gab es um 12,6 Prozent mehr als 2010. Somit war 2011 an jedem zehnten Verkehrsunfall mit Personenschaden zumindest ein Motorrad beteiligt.

Bures fordert weitere Maßnahmen gegen Alkohol am Steuer

"Es hat noch nie so wenig Unfälle, Verletzte und Getötete gegeben", sagte Verkehrsministerin Doris Bures (S). "Wir haben aber auch Schattenseiten zu erkennen und müssen die toten Winkeln ausleuchten. Alkohol am Steuer ist ein Bereich, wo wir nicht locker lassen und weitere Maßnahmen setzen müssen."

2011 wurden fast fünf Millionen Fahrzeuglenker wegen Schnellfahrens angezeigt, eine Zunahme um 18,5 Prozent. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V) hob die Notwendigkeit von Kontrollen hervor, die weiter intensiviert werden sollen. Immerhin sei zu hohe Geschwindigkeit die Hauptunfallursache.Besonders Augenmerk werde auch weiterhin auf Alkoholkontrollen gelegt. Auch wegen Telefonierens am Steuer und Missachtung der Gurtpflicht hat es 2011 mehr Anzeigen gegeben. "Diesen beiden Dingen wollen wir große Aufmerksamkeit schenken", sagte die Innenministerin.

Trotz der positiven Bilanz spielt Österreich im internationalen Vergleich im Mittelfeld, betonte Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Sorgen bereiten ihm zufolge die Getöteten bei Alkoholunfällen, die Radfahrer und das konstant hohe Niveau bei Schutzwegunfällen.

Alkolocks am Prüfstand

Das KFV führt derzeit eine Pilotstudie zu "Alkolocks" in der Rehabilitation von rückfälligen Alkolenkern. Diese Geräte verhindern das Starten, wenn der Fahrer betrunken ist  Wer bereit ist, sich einen Alko-Interlock in sein Fahrzeug einbauen zu lassen, soll unter strengen Auflagen (Begleitung durch Coach, regelmäßige Kontrolltermine etc) seinen Führerschein zurückbekommen.

"Wir wollen, dass diese Leute weiter am Verkehrsgeschehen teilnehmen und dadurch das 'Schwarzfahren' verhindern", sagte Thann. Am Ende soll dieses Projekt in ein neues Gesetz münden, das bei einem Entzug den verpflichtenden Einbau von Alkolocks vorsieht. Thann pochte weiterhin auf die Senkung der Promillegrenze von Radfahrern von 0,8 auf 0,5.