Alle lieben Pferd Jenny – vor allem in Corona-Krise

Coronavirus hin oder her – ihren täglichen Spaziergang durch die Stadt gibt Stute Jenny nicht auf. Die Passanten freut es.

Jeden Morgen lässt Werner Weischedel Pferd Jenny aus ihrem Stall im Frankfurter Stadtteil Fechenheim (Deutschland). Nachdem Jenny ihren Besitzer begrüßt hat, trottet sie an ihm vorbei und macht sich auf den Weg zu ihrer Lieblingswiese. Den Spaziergang macht die Stute schon seit mehr als zehn Jahren täglich. Bis vor kurzem wurde sie dabei von ihrer besten Freundin Evita begleitet. Doch die weiße Schäferhündin musste eingeschläfert werden.

Jenny, die Trostspenderin

Jenny ist in Frankfurt bekannt und beliebt. "Den Leuten fällt sie aber derzeit noch mehr auf, weil sie jetzt mehr Zeit haben", sagt Anna Weischedel zu "20 Minuten", "und vielleicht auch, weil ihnen der menschliche Kontakt fehlt." Wie auf der ganzen Welt wurden auch in Deutschland Schulen und Geschäfte geschlossen und die Menschen zu Social Distancing aufgefordert. Aber nichts hindert die Leute daran, mit der freundlichen Stute zu kuscheln. Sie spendet Trost – gerade in Zeiten von Corona.

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Besorgte Anrufe bei der Polizei

Wer die 23-jährige Araberstute auf ihrem Spaziergang sieht, muss lächeln. Wie sie neugierig schnuppert an allem, was ihr gefällt... Sie schnuppert an Sträuchern, Parkbänken, Blumen, aber auch an Fahrrädern. Jenny lässt sich geduldig streicheln. "Wenn man schon seine besten Freunde nicht umarmen kann, ist es umso schöner, wenn man Jenny ein wenig tätscheln kann", sagen Passanten, die dem Pferd begegnen.

Regelmäßig rufen aber besorgte Passanten bei der Polizei an, um das vermeintlich herrenlose Tier zu melden. Dies, obwohl Jenny ein Hinweis-Zettelchen: "Bitte nicht füttern, Kolikgefahr für Jenny", steht darauf geschrieben, und auf der anderen Seite: "Ich heiße Jenny, bin nicht weggelaufen, gehe nur spazieren. Danke."

Nicht alle Kommentare positiv

Jenny genießt die Ruhe dank Corona in der Stadt. Nach acht Stunden endet jeweils ihr Ausflug. Dann macht sich Werner Weischedel mit seiner E-Vespa auf, um Jenny zu suchen und ihr klarzumachen, dass es Zeit für das Abendessen und die Heimkehr sei. "Wir lieben Tiere. Jedes einzelne", sagt Weischedel. Vor Corona habe er keine Angst. Er selbst habe den 2. Weltkrieg überlebt, so der 80-Jährige. Vier Tage sei er damals in der Innenstadt verschüttet gewesen. Da werde man auch Corona überstehen.

Videos über das spazierende Pferd wurden im Internet schon hunderttausendfach angeklickt. Die Kommentare im Netz sind allerdings nicht nur positiv. Tierschützer kritisieren, dass Jenny für sich und andere eine Gefahr darstellen könnte. Doch Jenny scheint das alles nicht zu kümmern. Sie lässt sich ihre Ausflüge nicht nehmen. Außerdem hat die Stute die freie Wahl. Weischedels öffnen morgens nur die Stalltür und Jenny kann selber entscheiden, wie sie ihren Tag gestaltet.

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