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Alle Parteien wollen Gratis-Kondome, nur ÖVP nicht

Heute Redaktion
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Die Volkspartei steht mit ihrer Opposition zu kostenlosen Verhütungsmitteln für Jugendliche alleine da.
Die Volkspartei steht mit ihrer Opposition zu kostenlosen Verhütungsmitteln für Jugendliche alleine da.
Bild: keine Quellenangabe

Laut dem Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch unterstützen alle Parteien kostenlose Verhütungsmittel für Jugendliche – nur die ÖVP nicht.

Themen, das im Wahlkampf mit all den Einwanderungsdebatten und Skandalen kaum zur Sprache kamen, sind Schwangerschaftsabbruch, sexuelle Aufklärung und kostenlose Verhütungsmethoden.

Das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch (MUVS) hat die Parteien befragt und eine Übersicht ihrer Positionen erstellt. Mit einbezogen wurden SPÖ, ÖVP, FPÖ, die Grünen, die Liste Pilz und die NEOS.

Kostenlose Verhütungsmittel für Jugendliche

Die SPÖ, die Grünen, die NEOS und die Liste Pilz fordern kostenlose Verhütungsmittel für Jugendliche unter 18 Jahren. Auf Nachfrage des MUVS erklärte auch die FPÖ, dass der "Zugang zu wirksameren Verhütungsmethoden kostengünstiger auszugestalten" sei. Nur die ÖVP ist dagegen und will stattdessen auf "Bewusstseinsbildung" setzen.

Die SPÖ und die Grünen wollen auch Frauen mit keinem oder einem geringem Einkommen den Zugang zu kostenfreien Verhütungsmitteln ermöglichen.

Bildung

Übereinstimmung herrscht unter den Parteien zum Thema der sexuellen Bildung. Die Aufklärung ist allen ein Anliegen, doch auch hier schert ÖVP ein wenig aus. "Erziehung - und damit natürlich auch Sexualerziehung und Aufklärung" sei in erster Linie "Verantwortung der Eltern".

Abtreibungen

Als einzige Partei setzt sich die Liste Pilz klar für die Entkriminalisierung von Abtreibungen ein. Ein Schwangerschaftsabbruch wird mit einem Jahr Haft bedroht und ist nur aufgrund der Fristenlösung straffrei.

SPÖ, Grüne und NEOS sind mit der derzeitigen Situation zufrieden oder zu Gesprächen bereit, die FPÖ will eine Streichung aus dem Strafgesetzbuch nicht unterstützen. Auch hier fährt die ÖVP den konservativsten Kurs. Man wolle sich für eine "Statistik über Schwangerschaftsabbrüche" einsetzen.

Die SPÖ, die Grünen und die Liste Pilz unterstützen den Vorschlag, dass Abtreibungen von der Krankenkasse bezahlt werden. ÖVP, FPÖ und die NEOS sprechen sich dagegen aus. (lu)